"Knallcharge"-Äußerung zu Polizisten Alexander Gauland feuert die nächste Entgleisung ab

Potsdam · Schon wieder ist der AfD-Vize Alexander Gauland mit einer Entgleisung in die Schlagzeilen geraten: Mit abfälligen Äußerungen über Polizeibeamte hat er den Zorn des brandenburgischen Innenministers Karl-Heinz Schröter (SPD) auf sich gezogen.

 Alexander Gauland gerät schon wieder mit umstrittenen Äußerungen in die Schlagzeilen.

Alexander Gauland gerät schon wieder mit umstrittenen Äußerungen in die Schlagzeilen.

Foto: dpa

Schröter warf Gauland am Freitag eine "unwürdige Entgleisung" vor, nachdem der AfD-Politiker Polizisten der "Bild"-Zeitung zufolge als "Knallchargen" bezeichnet hatte. Gauland habe damit "das Verhältnis der AfD zur Polizei in Deutschland in aller Deutlichkeit" klargestellt.

Der "Bild"-Zeitung vom Freitag zufolge bekam der AfD-Politiker und brandenburgische Landtagsabgeordnete Gauland am Donnerstag ein Knöllchen wegen Falschparkens vor dem Landtag in Potsdam. "Parkverbote finde ich lässlich. Die kann man auch brechen", zitierte ihn die Zeitung.

Gauland äußerte sich demnach zudem verärgert über die Verkehrspolizei. "Dann steht immer so 'ne Knallcharge mit Blitzgerät rum", sagte er demnach. "Nur weil Sie nicht rechtzeitig von 100 auf 80 runtergegangen sind, haben Sie schon einen Punkt."

"Aus dem Munde des stellvertretenden AfD-Bundesvorsitzenden hat die Bezeichnung von Polizeibeamten, die ihren täglichen Dienst für die Sicherheit von uns allen versehen, als 'Knallchargen' selbstverständlich besonderes Gewicht", kritisierte Innenminister Schröter in einer Erklärung. "Als Dienstherr der Polizei Brandenburg weise ich die unwürdige Entgleisung gegenüber den Kolleginnen und Kollegen der Polizei entschieden zurück."

Schröter betonte zudem: "Ich nutze die Gelegenheit gern, auch den stellvertretenden AfD-Bundesvorsitzenden darauf hinzuweisen: Recht und Gesetz gelten in Deutschland für alle."

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Brandenburg, Andreas Schuster, nannte Gaulands Äußerungen eine "bodenlose Frechheit" und forderte in der "Bild" eine Entschuldigung. Brandenburgs Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke sagte dem Blatt: "Herr Gauland hat wohl vergessen: Die 'Knallchargen' beschützen auch ihn und andere AfD-Abgeordnete."

(felt/AFP)
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