Geflüchtete Kinder und Jugendliche Grüne fordern Rechtsanspruch auf Familiennachzug

Berlin · Die Grünen fordern für geflüchtete Kinder und Jugendliche unter 25 Jahren einen Rechtsanspruch auf Familiennachzug und bessere Bedingungen im Asylverfahren. Die Bundestagsfraktion verabschiedete ein entsprechendes Positionspapier am Dienstag einstimmig.

 Die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt.

Die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt.

Foto: dpa, nie pil

Demnach soll das Kindswohl vorranging in aufenthalts- und asylrechtlichen Verfahrensschritten berücksichtigt werden. In der Kinder- und Jugendhilfe dürfe es keine Standardabsenkung im SGB VIII für junge Geflüchtete geben, egal ob sie von einem Erwachsenen begleitet würden oder unbegleitet seien.

In Kitas und Schulen verlangen die Grünen eine Qualitätsoffensive mit mehr interprofessionellen Teams, Fortbildung für Fachkräfte und mehr Raum für Elternarbeit. Der Staat solle einen individuellen Rechtsanspruch auf einen ganztägigen Kitaplatz auch für über dreijährige geflüchtete Kinder einführen.

"Im Integrationsgesetz der Bundesregierung spielen Kinder und Jugendliche einfach keine Rolle. Dabei sind die Hälfte der Flüchtlinge junge Menschen unter 25 Jahren", sagte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt.

"Flüchtlingskinder werden oft nicht wie Kinder, sondern wie Erwachsene behandelt: Alle Regelungen des Asyl- und Aufenthaltsrechts gelten auch für sie, alle Verschärfungen der vergangenen Monate treffen sie ungleich härter", sagte auch Katja Dörner, stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

(mar)
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