Integration Klöckner: Flüchtlinge müssen eine "Hausordnung" erhalten

Frankfurt · Die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner fordert in der Debatte um Zuwanderung und Integration von Menschen aus islamischen Ländern ein offensiveres Eintreten für christlich-europäische Werte.

Julia Klöckner – Bundeslandwirtschaftsministerin, Darling der CDU und Ex-Weinkönigin
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"Zumindest sollten wir nicht vorauseilend den Weihnachtsmarkt in Sternschnuppenmarkt umbenennen und das Martinsfest in Lichterfest - nur um die religiösen Gefühle von Andersgläubigen zu schonen", sagte Klöckner der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Die Flüchtlinge müssten verstehen, dass sie nicht einem "wertneutralen Gesellschaftssystem" ankämen, betonte Klöckner. Gewisse "Grundwerte" stünden unverrückbar fest, wie zum Beispiel die Gleichberechtigung von Mann und Frau. "Die Familienehre hängt bei uns nicht davon ab, mit wem die Tochter Sex hat. Mädchen nehmen am Schwimmunterricht und an Klassenfahrten teil - ob dass in die religiöse Überzeugung passt oder nicht."

Weiter sagte Klöckner: "Wenn ein Vater nicht mit einer Lehrerin spricht, weil sie eine Frau ist, sollten wir nicht den Weg des geringsten Widerstands gehen und einen männlichen Lehrerkollegen schicken." Schon in der Erstaufnahme sollten Flüchtlinge eine "Hausordnung" erhalten, forderte die CDU-Politikerin. Darin solle stehen, "was uns wichtig ist, was der Grund für unsere Hilfsbereitschaft ist - unser Menschenbild, Religionsfreiheit, Rechtsstaat."

Erhalte der Flüchtling seine Wohnung in einer Kommune, "sollten wir mit ihm eine Integrationsvereinbarung schließen", so Klöckner. "Er weiß dann, zu was sich der Staat verpflichtet, umgekehrt gibt es auch für ihn Pflichten. Schließlich brauche es Sanktionen, wenn jemand die angebotenen Kurse nicht besuche, "von denen wir übrigens noch viel zu wenig haben".

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(felt/KNA)
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