Jamaika-Sondierungen Özdemir verlangt mehr Bewegung von Union und FDP

Berlin · Vor Beginn der entscheidenden Phase der Jamaika-Sondierungen erhöht Grünen-Chef Cem Özdemir den Druck auf die Verhandlungspartner.

 Cem Özdemir bei den Sondierungsgesprächen mit Angela Merkel.

Cem Özdemir bei den Sondierungsgesprächen mit Angela Merkel.

Foto: dpa, fis tba

"Die Ergebnisse genügen bei weitem nicht", sagte Özdemir der "Bild am Sonntag". Die Grünen spürten bei der Europa-, Außen- und Innenpolitik, beim bezahlbaren Wohnen, bei guter Arbeit und der Verkehrs- und Agrarwende "keinerlei Entgegenkommen".

Hinzu kämen die "größten Baustellen Klimaschutz und Flucht", sagte Özdemir. Er verlangte "eine deutliche Bewegung auf uns zu" und riet allen, die verbliebene Verhandlungszeit "von nun an konstruktiv zu nutzen".

Kritisch über die bisherigen Verhandlungsfortschritte hatten sich zuletzt auch die Grünen-Politiker Jürgen Trittin, Katrin Göring-Eckardt, Michael Kellner und Anton Hofreiter geäußert.

Derweil übte die bayerische Wirtschaftsministerin und Vorsitzende des CSU-Bezirksverbandes Oberbayern, Ilse Aigner, heftige Kritik an den Machtkämpfen in der CSU. "Ich bin davon überzeugt, dass von der derzeitigen Diskussion niemand profitiert - und das Bild, das wir abliefern, ist katastrophal", sagte sie der "Welt am Sonntag". "Die Menschen bekommen das Gefühl, uns interessierten nur unsere Politikerkarrieren."

Aigner warnte einige Parteifreunde davor, als Folge der Wahlschlappe bei der Bundestagswahl die CSU nun auf einen Rechtskurs einzuschwören: "Wir haben mitnichten nur an die AfD Stimmen verloren, sondern auch an Grüne und FDP. Diese Stimmen aus dem bürgerlichen Lager sind endgültig verloren, wenn wir jetzt nur noch auf Lautsprecherei setzen und ausschließlich zum rechten Rand schielen."

(das/AFP)
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