Jahresbericht Deutsche Einheit Die Ost-West-Unterschiede werden bleiben

Dresden · Der Osten Deutschlands holt wirtschaftlich im Vergleich zum Westen nach Einschätzung der Bundesregierung schon seit Jahren kaum noch auf.

Ostdeutschland habe seit der Wiedervereinigung "eine beachtliche Steigerung seiner wirtschaftlichen Kraft erreicht", heißt es im Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit, wie die "Sächsische Zeitung" berichtete. Die positiven Entwicklungen könnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, "dass der Abstand in der durchschnittlichen Wirtschaftskraft zwischen den neuen und den alten Ländern auch heute noch groß ist".

Kurz vor dem 25. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung sieht die Bundesregierung den Aufbau Ost dennoch als "insgesamt gelungen" an, wie die Zeitung weiter schrieb. Der Gesamtwert aller Wirtschaftsleistungen habe sich seit 1991 mehr als verdoppelt. "Wettbewerbsfähige Unternehmen und Arbeitsplätze sind entstanden, die Verkehrsinfrastruktur wurde grundlegend erneuert und ausgebaut, die Wohnsituation hat sich spürbar verbessert, und der Verfall der Innenstädte wurde gestoppt."

Die Wirtschaftsleistung Ostdeutschlands einschließlich Berlin liegt dem Bericht zufolge bei rund 71 Prozent des Westniveaus, ohne die Hauptstadt nur bei 67 Prozent. Auch der Abstand bei der Arbeitsproduktivität ist demnach "noch beachtlich". Sie liegt in den neuen Ländern bei 71 Prozent des Westwerts, mit Berlin bei 74 Prozent. Deutliche Unterschiede gebe es auch bei Löhnen und Gehältern. Die "einheitliche Rentenberechnung in Deutschland rückt näher", vermerkte der Bericht demnach weiter. Der letzte Schritt der vollständigen Angleichung zwischen Ost und West werde, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, bis Ende 2019 erfolgen.

Bereits in den zurückliegenden Jahren lag die Ost-Wirtschaftskraft etwa ein Drittel unter der des Westens, wie die Zeitung weiter schrieb. Die Gründe für den stagnierenden Abstand: Die ostdeutsche Wirtschaftsstruktur ist immer noch kleinteilig, die Exportquote geringer, die unternehmensgetragene Forschungsstruktur gering ausgeprägt.

(AFP)
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