Interview mit CSU-Parteivize Dorothee Bär "Andere Parteien können sich an der CSU ein Beispiel nehmen"

Die frischgebackene Seehofer-Stellvertreterin Dorothee Bär feiert im Gespräch mit unserer Redaktion die neue Frauenpower bei den Christsozialen.

 Dorothee Bär (Archivbild).

Dorothee Bär (Archivbild).

Foto: dpa, kne hpl cul

Wie bewerten Sie die Personalentscheidungen?

Bär Die CSU wollte ein Zeichen für die Zukunft setzen. Das ist mit diesem Parteitag gelungen. Wir haben einen erfolgreichen Vorsitzenden und gleichzeitig einen neuen Mann für das Amt des Ministerpräsidenten. Und dann sind von fünf stellvertretenden Vorsitzenden drei Frauen. Das gab es noch nie.

Wofür steht Markus Söder?

Bär Die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse war ihm immer schon ein Anliegen. Er will Ministerpräsident für alle Bayern sein, als Franke kennt er jeden kleinsten Winkel. Die Lebensqualität hat für ihn im kleinen Landkreis eine genau so große Bedeutung wie im Speckgürtel um München herum. Das kann nur von Vorteil sein.

Wie glaubwürdig sind die gegenseitigen Lobeshymnen von Söder und Seehofer nach dem jahrelangen Konflikt?

Bär Beide haben verstanden, dass es nur gemeinsam geht. Das war vielleicht ein nicht ganz einfacher Prozess. Aber jetzt stellen sie fest, wie sehr sie einander brauchen. Deshalb hatten wir einen sehr ehrlichen und sehr harmonischen Parteitag, der vielleicht auch vom Weihnachtsfrieden geprägt war.

Worauf wird die CSU bei den Sondierungen mit der SPD besonders achten?

Bär Genauso wie es uns in den Jamaika-Verhandlungen gelungen ist, werden wir für die Einhaltung unserer Wahlversprechen eintreten, damit es Bayern unter einer neuen Bundesregierung nicht schlechter sondern im Idealfall besser geht. Grundlage wird daher der Bayernplan der CSU sein.

Welche Beschlüsse des Parteitages nehmen sie insbesondere mit?

Bär Die Verhandler betrachten alle Beschlüsse als bindend. Es wird mit der CSU beispielsweise keine Bürgerversicherung geben.

Erwarten Sie eine Erneuerung jetzt auch bei der CDU?

Bär Ich bin froh, dass wir die Erneuerung haben. Andere können sich an der CSU ruhig ein Beispiel nehmen. Aber wir mischen uns nicht in die Belange anderer Parteien ein, das müssen sie selbst entscheiden.

Gregor Mayntz führte das Interview

(may-)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort