Medienbericht Gesundheitsministerium zeigt ehemaligen Ärzte-Chef Köhler an

München · Das Bundesgesundheitsministerium hat einem Medienbericht zufolge Anzeige gegen den langjährigen Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Köhler, erstattet. Der Vorwurf: "Untreue in besonders schwerem Fall".

Das berichtet "sueddeutsche.de". Das Ministerium unter Ressortchef Hermann Gröhe (CDU) hält Köhler demnach vor, neben einem stattlichen Gehalt einen regelmäßig gezahlten Mietkostenzuschuss von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) erhalten zu haben. Dieser belief sich angeblich auf netto 1500 Euro im Monat und insgesamt auf 96.000 Euro.

Das Ministerium erstattete dem Bericht zufolge Anzeige, weil es ansonsten hätte befürchten müssen, dass die Angelegenheit verjährt. Köhler hatte demnach im November 2013, kurz vor seinem 53. Geburtstag, einen schweren Herzinfarkt erlitten und war daraufhin von seinem Amt zurückgetreten. Er war gut neun Jahre lang Vorstandschef der KBV und hatte die Organisation entscheidend geprägt. Zu seinem Nachfolger wurde der Orthopäde Andreas Gassen gewählt.

Die KBV vertritt die politischen Interessen der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten auf Bundesebene. Die KBV schließt mit den gesetzlichen Krankenkassen und anderen Sozialversicherungsträgern Vereinbarungen, beispielsweise zur Honorierung der Ärzte und zum Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenkassen.

(lsa/AFP)
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