AfD-Fraktionschef zum Grundsatzprogramm "Ich schäme mich dafür"

Hamburg · Hamburgs AfD-Fraktionsvorsitzender Jörn Kruse lässt kein gutes Haar am Bundesprogramm. Er hält die Beschlüsse der Bundespartei in vielen Punkten für falsch.

 Hamburgs AfD-Fraktionsvorsitzender Jörn Kruse ist unzufrieden

Hamburgs AfD-Fraktionsvorsitzender Jörn Kruse ist unzufrieden

Foto: dpa

Die Positionen etwa zum Islam, zur Familie oder zur Umwelt sind nach Ansicht des früheren Wirtschaftsprofessors teils albern, töricht oder gar peinlich, wie er in der Zeitung "Die Welt" deutlich machte. Die Partei verlassen will Kruse jedoch nicht: Er fühle sich dem Wähler verpflichtet.

Alles, was im neuen Programm über Familie und Kinder stehe, "finde ich unsäglich und vorgestrig und frauenfeindlich. Und ich schäme mich dafür", sagte Kruse. Etwa die Behauptung, dass man keine Zuwanderung bräuchte, wenn Deutsche mehr Kinder bekämen. "Dieser Unsinn ist mir zum Teil wirklich peinlich."

Anders als die Bundespartei ist Kruse auch gegen ein Minarett-Verbot. "Ich denke nur, dass sie nicht die Gegend dominieren sollten, es ist also eine Frage der Höhe." Überhaupt sei der Islam als Religion "in Ordnung", sagte er. Ein Problem sei er als politisch totalitäre Ideologie. In Deutschland gelte das Grundgesetz. "Und wenn Muslime finden, dass sie das nicht akzeptieren wollen, müssen sie sich einen anderen Staat suchen."

(crwo/dpa)
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