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"Hamburg räumt auf"-Initiatorin "Ich war fassungslos über die Krawalle und wollte helfen"

Hamburg · Mit der Facebook-Gruppe "Hamburg räumt auf" wollte eine Hamburgerin den Krawallen beim G20-Gipfel etwas entgegensetzen. Mit Erfolg: 8000 Menschen haben sich angemeldet, tausende waren vor Ort. Wir haben mit der Organisatorin gesprochen.

G20 in Hamburg: Autonome verwüsten das Hamburger Schanzenviertel
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Autonome verwüsten das Hamburger Schanzenviertel

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Foto: dpa, dbo

Rebecca Lunderup ist 22 Jahre alt und gebürtige Hamburgerin. Die Bilder der Krawalle am Rande des G20-Gipfels haben auch sie erschüttert. Also gründete die biologisch-technische Assistentin aus dem Stadtteil Lockstedt eine Facebook-Gruppe mit dem Namen "Hamburg räumt auf". Mehr als 24.000 Menschen interessierten sich für die Aktion, über 8000 sagten zu.

Wie sind Sie auf die Idee zu "Hamburg räumt auf" gekommen?

Ich habe wie so viele andere die Ausschreitungen im Fernsehen verfolgt. Ich war traurig und fassungslos darüber und wollte helfen, irgendetwas machen. Ich wollte das einfach nicht so stehen lassen. Unter einem Facebook-Post der Hamburger Polizei habe ich dann gefragt, wie ich helfen kann. Sie sagten, du hilfst am besten, wenn du zu Hause bleibst und dich nicht selbst gefährdest. Aber ich habe es nicht ausgehalten und dann ein paar Freunde ins Boot geholt und mit ihnen die Facebook-Gruppe gegründet.

 Rebecca Lunderup hat die Facebook-Aktion "Hamburg räumt auf" mit ein paar Freunden ins Leben gerufen.

Rebecca Lunderup hat die Facebook-Aktion "Hamburg räumt auf" mit ein paar Freunden ins Leben gerufen.

Foto: Rebecca Lunderup

Waren Sie selbst von den Krawallen betroffen?

Nein, ich bin zu Hause geblieben. Aber wir hatten hier auch keine ruhige Minute. Ständig hörten wir Krankenwagen, die Feuerwehr oder Hubschrauber, sahen die Streifenwagen der Polizei. Teilweise konnten wir auch die Rauchschwaden sehen. Man hatte das Gefühl, als sei man mitten drin, obwohl die Krawalle rund zehn Kilometer weit weg waren.

Sie haben viel Unterstützung für die Aktion bekommen.

In den ersten zwei, drei Stunden haben zehn bis zwölf Personen zugesagt. Dann habe ich angefangen, unter Posts von Artikeln die Gruppe zu verlinken, und plötzlich haben das fremde Leute gesehen. Es hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Auch der Hagebaumarkt hat uns unterstützt und seine Sprinter, Besen und Graffiti-Entferner zur Verfügung gestellt. Ein Edeka-Geschäft hat zudem Trinkwasser gespendet.

Wie ging es weiter?

Ich habe gehofft, dass wir viele Menschen erreichen, aber nicht daran geglaubt. Und dann saßen wir am Samstag zu Hause und haben versucht, alles zu klären. Wir haben mit der Stadtreinigung, der Stadt, der Polizei gesprochen und waren den ganzen Tag mit der Organisation beschäftigt. Das Lustige war dann am Abend, dass uns sogar der Pizzabote erkannt hat.

Am Sonntag ging es dann ans Aufräumen. Wie war Situation vor Ort?

Als wir ins Schanzenviertel kamen, hatte die Stadtreinigung schon viel gemacht. Auf den ersten Blick sah es ganz gut aus. Wir und die vielen freiwilligen Helfer haben dann alles, was noch herumlag, weggemacht. Wir haben Scherben und Zigarettenstummel aufgelesen, wir haben Graffiti entfernt.

Wie haben Sie die Stimmung erlebt?

Es war ein richtiges Gefühl von Zusammengehörigkeit, so wie Hamburg auch ist. Alle kamen von sich aus auf die Straßen, brachten Kekse oder Cola oder Waffeln vorbei. Ein Burgerladen hat dann noch Burger für die Helfer gebraten. Das war richtig toll.

Wie ist Ihre persönliche Bilanz der Aktion?

So richtig verarbeitet habe ich das noch nicht. Natürlich bin ich stolz, und zwar auf jeden einzelnen, der da war. Das ist für mich einfach eine unglaubliche Geschichte. Das war super.

Mit Rebecca Lunderup sprach Dana Schülbe

(das)
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