Komplize von al Bakr Haftbefehl gegen mutmaßlichen Terrorhelfer Khalil A.

Karlsruhe · Der als Komplize des mutmaßlichen IS-Terroristen Dschaber al Bakr verdächtige Khalil A. bleibt in Untersuchungshaft. Der Haftrichter am Bundesgerichtshof hat einen Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Terrorhelfer erlassen.

 Schwer bewacht wurde Khalil A. zum Bundesgerichtshof gebracht

Schwer bewacht wurde Khalil A. zum Bundesgerichtshof gebracht

Foto: dpa, ude kde

Khalil A. soll als Komplize des Terrorverdächtigen al Bakr Beihilfe zur Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat geleistet haben, wie der Generalbundesanwalt in Karlsruhe mitteilte. Der 33-jährige stammt ebenso wie al Bakr aus Syrien. "Dem Beschuldigten Khalil A. wird vorgeworfen, dem mittlerweile Verstorbenen Dschaber al Bakr bei dessen Planung und Vorbereitung eines islamistisch motivierten Anschlags mit hochexplosivem Sprengstoff in Deutschland Hilfe geleistet zu haben", erklärte der Generalbundesanwalt.

Gegen Khalil A. bestehe der "dringende Tatverdacht", al Bakr seine Wohnung zur Nutzung überlassen "und ihm in Kenntnis seiner Anschlagspläne bei der Beschaffung der für die Herstellung des Sprengstoffs notwendigen Materialien über das Internet behilflich gewesen zu sein".

Al Bakr war bei einem Polizeieinsatz in Chemnitz am 8. Oktober dem Zugriff der Beamten entkommen. In einer von ihm genutzten Wohnung wurden eineinhalb Kilogramm hochexplosiven Sprengstoffs gefunden. Später wurde der Syrer in Leipzig von mehreren Landsleuten überwältigt und der Polizei übergeben, am vergangenen Mittwoch erhängte sich al Bakr in der Justizvollzugsanstalt Leipzig.

Khalil A.'s Anwalt Peter Hollstein sagte, dass sein Mandant weiter in der Justizvollzugsanstalt Dresden untergebracht werde. Laut Hollstein stützt sich der Haftbefehl nur auf Indizien. Insbesondere zur Beteiligung von Khalil A. an den Online-Bestellungen gebe es keine belastbare objektive Beweislage. Die Vorführung vor einen Bundesrichter in Karlsruhe war notwendig, weil Khalil A. zunächst nur aufgrund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Dresden in Untersuchungshaft gekommen war.

(crwo/afp/dpa)
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