Hackerangriff auf den Bundestag Angreifer tarnte sich mit UN-E-Mail-Adresse

Berlin · Das Bundesamt Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) kann bei den Ermittlungen zum Hackerangriff auf den Bundestag einen Erfolg vermelden. Mittlerweile sei klar wie sich der Angreifer Zugang verschafft habe. Die Methode war überraschend simpel.

Hackerangriff auf den Bundestag - Angreifer tarnte sich mit UN-E-Mail-Adresse
Foto: dpa, Tim Brakemeier

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat Medienberichten zufolge die E-Mail-Adresse identifiziert, von der aus der Hackerangriff auf das Bundestagsnetzwerk erfolgte. Der Absender habe sich mit einer Adresse der Vereinten Nationen und der entsprechenden Endung un.org getarnt, berichtete der NDR am Samstag mit Verweis auf gemeinsame Recherchen mit WDR und "Süddeutscher Zeitung". Die Betreffzeile habe suggeriert, es gehe in der E-Mail um den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland.

Dem Bericht zufolge verweist ein Link in der E-Mail auf ein angebliches Dokument der UNO; der Link führe aber zu einer Seite, die mit Schadsoftware präpariert gewesen sei. Das BSI habe die für IT-Fragen zuständige Bundestagskommission am Donnerstag darüber informiert, dass sich der Hackerangriff zeitgleich gegen mehrere internationale Organisationen gerichtet habe, berichtete der NDR. Details seien dazu aber nicht bekannt.

Die Hacker-Mail befand sich offenbar bei einigen Bundestagsabgeordneten kürzlich immer noch im E-Mail-Postfach. Die Bundestagsverwaltung habe am Freitag mehrere Parlamentarier darüber informiert, hieß es in dem Bericht weiter. Die Mail sei aber unschädlich, da der Zugriff auf den Link für die Abgeordneten nicht mehr möglich sei. Insgesamt sollen die Rechner von mehr als 30 Abgeordneten betroffen sein.

(AFP)
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