Einschränkungen bei Stromsperren gefordert Grüne wollen armen Familien beim Stromsparen helfen

Berlin · Die Grünen fordern gesetzliche Einschränkungen von Stromsperren und spezielle Förderprogramme zur energetischen Gebäudesanierung besonders in Quartieren mit armen Haushalten.

"Haushalte mit kleinem Einkommen brauchen Unterstützung beim Energiesparen", sagte Grünen-Energie-Expertin Julia Verlinden unserer Redaktion. Sie reagierte damit auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Grünen-Anfrage. Danach hat die Zahl der Stromsperren mit 351.802 und die der Gassperren mit 46.488 im vergangenen Jahr neue Rekordwerte erreicht.

Von 2006 bis 2015 seien die Kosten für die Kilowattstunde Strom in der Grundversorgung von 18,9 auf 30,1 Cent gestiegen, die Schwelle für die Einleitung einer Stromsperre jedoch unverändert bei 100 Euro Ausständen geblieben, kritisierten die Grünen. Die Bundesregierung verweist indes darauf, dass auch Kunden mit geringen finanziellen Mitteln Möglichkeiten hätten, eine Unterbrechung zu vermeiden.

Allerdings entfielen von den 213.000 kostenlosen Energieberatungen seit 2012 nur 13.000 auf Menschen aus einkommensschwachen Haushalten. Das Programm, über zehn Jahre alte Kühlschränke gegen energieeffiziente Neugeräte zu tauschen, nahmen seit Oktober 2013 bis November 3669 Haushalte mit geringem Einkommen in Anspruch. Die Grünen bedauern, dass die Regierung keine neuen Maßnahmen plane, um Niedrigverdienern beim Senken ihrer Energiekosten zu helfen.

(may-)
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