Verwicklungen um Bau der Flughafen-Landebahn Grüne kritisieren Koch-Wechsel zu Bilfinger

Wiesbaden (RPO). Die hessischen Grünen haben den möglichen Wechsel von Ex-Ministerpräsident Roland Koch zum Baukonzern Bilfinger Berger scharf kritisiert. Ein solcher Wechsel hätte ein "Geschmäckle", erklärte der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im Landtag, Mathias Wagner, am Montag in Wiesbaden.

Koch feiert seinen Abschied
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Koch ginge damit "fast nahtlos vom Ministerpräsidentenamt in die Dienste eines Unternehmens über, das von den Entscheidungen der Landesregierung in der Vergangenheit stark profitiert hat".

So habe Bilfinger Berger einen 80 Millionen Euro schweren Auftrag zum Bau der Nordwest-Landebahn am Frankfurter Flughafen erhalten. Und dessen Betreiber Fraport habe nur aufgrund der Unterstützung der Landesregierung sein Projekt umsetzen können. Die Anti-Korruptions-Organisation Transparency International verlange, dass Politiker drei Jahre nach ihrem Ausscheiden nicht in Unternehmen tätig werden, die im Zusammenhang mit ihrer vormaligen Regierungsfunktion stehen. "Daran sollte sich auch Roland Koch halten", forderte der Grünen-Politiker.

Das Nachrichtenmagazin "Focus" hatte am Wochenende gemeldet, die Vertragsunterzeichnung Kochs mit Bilfinger Berger stehe unmittelbar bevor, er werde ab 2011 ein Jahressalär von 1,5 Millionen Euro bekommen. Der Sprecher des CDU-Politkers, Dirk Metz, erklärte auf Anfrage nur, Koch wolle und werde sich nicht zu der Meldung äußern.

Gespräche zwischen dem Baukonzern und dem ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten hatten das Unternehmen und Koch aber bereits in der letzten Woche bestätigt. In der Erklärung der Grünen wird darauf hingewiesen, dass Koch erste Meldungen über seinen möglichen Wechsel zu Bilfinger Berger im August noch kategorisch dementieren ließ.

(apd/nbe)
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