Atomausstieg Deutschlands ältester Atomreaktor geht vom Netz

Grafenrheinfeld · Der älteste noch aktive Atommeiler Deutschlands ist in der Nacht zu Sonntag endgültig abgeschaltet worden. Die Atomgegner freuts, die Energiekonzerne üben Kritik. Bis 2022 sollen noch acht weitere Kraftwerke vom Netz gehen.

 Das Bild zeigt das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld aus der Luft.

Das Bild zeigt das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld aus der Luft.

Foto: ap

Deutschlands ältester noch aktiver Atomreaktor Grafenrheinfeld in Unterfranken ist nach 33 Dienstjahren endgültig abgeschaltet worden. Das einstmals leistungsstärkste Kernkraftwerk weltweit sei wie geplant "genau um 23.59 Uhr" am Samstagabend vom Netz genommen worden, teilte der Energiekonzern Eon am Sonntag mit.

Atomgegner begrüßten die Stilllegung. "Bei aller Freude darf aber nicht vergessen werden, dass die Atomindustrie ein tödliches nukleares Erbe hinterlässt, das für die nächsten Hunderttausende von Jahren sicher verwahrt werden muss", sagte Tobias Riedl von Greenpeace.

Der Geschäftsführer der Eon-Atomsparte, Erwin Fischer, sagte zuletzt, dass die Abschaltung aus technischer Sicht nicht gerechtfertigt sei.
"Selbstverständlich akzeptieren wir als Unternehmen den politischen Entschluss Deutschlands, aus der Kernenergienutzung auszusteigen, wenn ich ihn als Ingenieur auch nicht verstehen kann."

Das Aus des fränkischen Atommeilers läutet die zweite Phase des 2011 beschlossenen deutschen Atomausstiegs ein. Nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima wurden acht Kraftwerke sofort stillgelegt. Acht weitere Meiler sollen nun noch bis 2022 stillgelegt werden. Die Genehmigung der Behörden vorausgesetzt wird Eon nach 2017 den direkten Rückbau des Kraftwerks in Grafenrheinfeld beginnen. Die Arbeiten sollen 2030 abgeschlossen sein.

(dpa)
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