Behinderung bei Rettungsarbeiten "Gaffern" soll künftig sogar Gefängnis drohen

Berlin · Auf Initiative von Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) sollen "Gaffer", die nach Unfällen die Rettungsarbeiten behindern, streng bestraft werden.

Sichtschutzwände sollen das Gaffen auf eine Unfallstelle verhindern.

Sichtschutzwände sollen das Gaffen auf eine Unfallstelle verhindern.

Foto: miserius

Niedersachsen und Berlin bringen dazu am heutigen Freitag einen Gesetzentwurf in den Bundesrat ein, der gute Chancen hat, geltendes Recht zu werden. "Findet der Antrag unter den Ländern eine Mehrheit, sollte der Bund die Initiative aufgreifen", sagte SPD-Fraktionsvize Sören Bartol unserer Redaktion. "Wer Rettungsarbeiten als Gaffer behindert, gehört ordentlich bestraft", erklärte der Verkehrsexperte.

Es sei zudem geschmacklos, wenn Unbeteiligte Bilder von Unfallopfern machten. "Das gehört verboten", betonte Bartol. Derzeit existiert auf beiden Feldern eine Gesetzeslücke. Weder sind Bilder von Getöteten ausdrücklich verboten, noch greift das Strafrecht zwingend bei Behinderungen von Rettungsarbeiten ein, so lange keine Gewalt im Spiel ist. Künftig soll beides mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr geahndet werden können.

(may-)
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