Erneute Kritik vor Treffen mit Zentralrat der Muslime Frauke Petry hat ein Problem mit dem Kopftuch

Berlin · Am Montag soll das Gespräch zwischen Frauke Petry und dem Zentralrat der Muslime stattfinden. Im Vorfeld verstärkt die AfD-Chefin ihre Islamkritik, äußert sich auch kritisch zum Kopftuch.

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Foto: dpa/Kay Nietfeld

Neben Minaretten lehnte sie im Interview mit der "Bild am Sonntag" auch das Kopftuch für muslimische Frauen ab. "Weder Minarette noch der Muezzinruf oder die verschiedenen Verschleierungsarten von Frauen sind entscheidend für die islamische Religionsausübung", sagte Petry.

Die AfD-Chefin verwies darauf, dass ihrer Wahrnehmung nach gerade Frauen, die sich vom Islam emanzipiert hätten, das Kopftuch ablehnten. "Es gibt Muslimas, die es freiwillig tragen, bei anderen ist es ein Unterdrückungssymbol. Wir haben in der Tat ein Problem damit."

Muslime sollen Religion "privat und friedlich" leben

Die AfD-Vorsitzende warnte vor einer weiteren Zuwanderung von Muslimen nach Deutschland und Europa: "Wir sehen wesentliche Errungenschaften der Aufklärung in Gefahr, wenn wir diesen Weg der ungeregelten Migration, verbunden mit dem Import eines religiösen Radikalismus, weitergehen."

"Wenn mehr als die Hälfte der Muslime im Zweifel der Scharia den Vorrang vor dem jeweiligen Landesrecht geben, braut sich etwas zusammen, was nicht mehr kontrollierbar ist", sagte Petry.

Von den in Deutschland lebenden Muslimen forderte die AfD-Chefin, ihre Religion "privat und friedlich" zu leben. "Muslime, die hier integriert sind, die unsere Sprache und Lebensweise angenommen haben, gehören genauso zu Deutschland wie Christen oder Atheisten."

Mazyek: "Sehr ernste Fragen" an die AfD

Das Treffen Petrys und anderer führender AfD-Politiker mit dem Zentralrat der Muslime findet am Montag in Berlin statt. Vor dem Gespräch sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek der "Welt am Sonntag", Populismus, persönliche Angriffe und Hass seien "keine Form des Dialoges, noch ersetzen sie die Kraft der Argumente".

Dem Zentralrat der Muslime (ZMD) geht es bei dem Gespräch um "Erhalt und Festigung des friedlichen gesellschaftlichen Zusammenlebens". Hier habe man "sehr ernste Fragen an die AfD", sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek der Deutschen Presseagentur dpa am Freitag in Köln.

Mazyek hatte die Spitze der islamfeindlichen Partei eingeladen mit der Begründung: "Wir wollen wissen: Warum hassen Sie uns?" Die AfD verfolgt einen entschiedenen Anti-Islam-Kurs.

(das/AFP/dpa)
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