Weit höher als statistisch ausgewiesen Finanzexperte: Staatsschuld bei 5,3 Billionen Euro

Berlin (rpo). Offiziell beträgt die Staatsschuld in Deutschland rund 1,3 Billionen Euro. Das ist nach Meinung des Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen aber noch weit untertrieben. Angeblich hat sich der Schuldenberg bereits auf 5,3 Billionen Euro aufgetürmt.

Die künftigen Zahlungsverpflichtungen von Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung erhöhten die offiziellen Staatsschulden deutlich, sagte Raffelhüschen am Mittwoch.

Es sei davon auszugehen, dass der Schuldenberg etwa 5,3 Billionen Euro betrage statt der veröffentlichten 1,3 Billionen, sagte das Mitglied der Rürup-Kommission und bestätigte einen Bericht der "Kölnischen/Bonner Rundschau" (Mittwoch).

Wenn künftige Ansprüche der Sozialversicherten einbezogen werden, die nicht durch künftige Beitragszahlungen gedeckt seien, erhöhe sich die Staatsschuld erheblich, erläuterte Raffelhüschen. "Die Staatsverschuldung ist wie ein Eisberg, bei dem nur die Spitze sichtbar ist."

Der Schuldenstand von etwa 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sei diese Spitze. Das, was in Statistiken nicht sichtbar sei, mache mehr als das Dreifache aus. Er gehe derzeit von Schulden im Umfang des 2,6-fachen des Bruttoinlandsprodukts aus.

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