Guerilla-Aktion Entschuldigt sich hier das Arbeitsministerium für die Agenda 2010?

Berlin · In den sozialen Netzwerken wird derzeit eine Seite geteilt, auf der sich das Bundesarbeitsministerium angeblich für die Agenda 2010 entschuldigt. Was dahinter steckt.

 So sieht die vermeintlich vom Arbeitsministerium geschaffene Webseite aus.

So sieht die vermeintlich vom Arbeitsministerium geschaffene Webseite aus.

Foto: Screenshot deutschland-sagt-sorry.de

Auf der Startseite prangt das Logo des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, der Hintergrund in Grau gehalten wie auf manch offizieller Seite des Bundes. Ein Grußwort von Joachim Gauck ist zu lesen und der Slogan "Deutschland sagt Sorry" — und zwar für die Agenda 2010.

"Heute wollen wir an all diejenigen erinnern, die durch diese Reform benachteiligt, vernachlässigt und ausgegrenzt worden", sagt ein vermeintlicher Sprecher des Ministeriums in einem auf der Webseite veröffentlichten Video. Er spricht von den "persönlichen Tragödien, die wir für den wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands in Kauf nehmen mussten". Im Anschluss folgen Beispiele von Aufstockern oder Arbeitslosen, die etwa von Sanktionen der Bundesarbeitsagentur betroffen waren.

Inwieweit diese Fälle echt sind, lässt sich nicht sagen. Fest steht nur eines: Das Bundesarbeitsministerium steckt nicht hinter der Webseite, auch wenn das im Impressum so angegeben ist, sondern das Peng Collective, wie eine Domain-Abfrage unserer Redaktion ergab.

Die Berliner Aktivisten fallen immer wieder durch politische Aktionen auf, schreiben auf ihrer Webseite selbst von "Ungehorsam und Guerilla-Kommunikation". So war es der Peng-Gründer Jean Peters, der im März die Torten-Attacke auf AfD-Politikerin Beatrix von Storch ausgeführt hatte. Im August 2015 hatten sie zur Diskussion anregen wollen, in dem sie zur Fluchthilfe aufriefen. Und im Dezmeber 2014 hatten sie gefälschte Weihnachtskarten der CDU verschickt.

Mit der Agenda-2010-Aktion jedenfalls sind die Polit-Aktivisten bei Twitter derzeit Thema. Während die einen noch darüber rätseln, wie echt die Webseite ist ...

... gibt es von anderen schon enorm viel Lob.

(das)
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