Medienbericht Ditib-Imame sollen Lehrer in NRW bespitzelt haben

Düsseldorf/Köln · Die Spionage-Vorwürfe gegen Deutschlands größten Islamverband Ditib weiten sich aus. Einem Bericht zufolge sollen fünf Lehrer an staatlichen Schulen, die auch islamischen Religionsunterricht geben, auf Spionage-Listen auftauchen.

 Eine Frau mit Kopftuch sitzt in der Ditib-Moschee im hessischen Friedberg vor einer türkischen und einer deutschen Fahne.

Eine Frau mit Kopftuch sitzt in der Ditib-Moschee im hessischen Friedberg vor einer türkischen und einer deutschen Fahne.

Foto: dpa, br sma tig rho

Das bestätigte das NRW-Innenministerium auf Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeigers". Offenbar seien sie von Ditib-Predigern bespitzelt worden. Insgesamt stünden auf den Listen 28 Personen und elf Institutionen.

Zuvor hatten die türkische Zeitung "Cumhuriyet" und "Die Welt" berichtet, Ditib-Imame hätten Anhänger des Predigers Fethullah Gülen in Deutschland bespitzelt. Gülen gilt in der Türkei als Staatsfeind. Das türkische Religionspräsidium hatte laut den Berichten eine entsprechende Aufforderung an alle Auslandsvertretungen der Türkei geschickt.

Ditib bleibt bisher bei der Darstellung, die Spionage-Affäre sei lediglich eine "Panne". Generalsekretär Bekir Alboga sagte jüngst unserer Redaktion: "Die schriftliche Anweisung des türkischen Religionspräsidiums Diyanet war nicht an die Ditib gerichtet. Trotzdem folgten dem einige wenige Ditib-Imame fälschlicherweise. Wir bedauern die Panne zutiefst und haben diesbezüglich auch mit Diyanet gesprochen."

(RP)
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