Bundesamt für Statistik Deutlich mehr Menschen erhalten Asylbewerberleistungen

Wiesbaden · Die Zahl der Menschen, die in Deutschland als Asylbewerber Geld- und Sachleistungen erhalten, ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen.

Wie das Bundesamt für Statistik am Montag mitteilte, bezogen zum Jahresende 2015 rund 975.000 Asylbewerber entsprechende Hilfe. Im Vergleich zum Vorjahr war dies ein Anstieg um 169 Prozent. Die staatlichen Ausgaben für Hilfen für Asylbewerber stiegen um rund 120 Prozent auf fast 5,3 Milliarden.

Aus Asien stammten insgesamt 616.000 Empfänger von Hilfe. Sie stellten mit 63 Prozent den größten Teil der Asylbewerber mit Anspruch auf Leistungen. Die Hälfte dieser Gruppe waren Syrer, etwa 115.000 kamen aus Afghanistan und rund 80.000 aus dem Irak. Die weiteren Asylbewerber, die Hilfe für Lebensunterhalt, Kleidung, Gesundheit oder Unterbringung erhielten, kamen aus Europa (22 Prozent) und Afrika (13 Prozent).

Wie es weiter hieß, waren 2015 fast 30 Prozent aller Leistungsberechtigten noch nicht volljährig, rund 70 Prozent im Alter zwischen 18 und 64 Jahren und nur etwa 1 Prozent bereits 65 Jahre oder älter. Mit 63 Prozent kamen die meisten Leistungsempfänger aus Asien, davon rund die Hälfte aus Syrien. 22 Prozent stammten aus Europa und 13 Prozent aus Afrika.

Von den 212.000 europäischen Leistungsbeziehern waren laut Bundesamt rund 83.000 im Besitz eines serbischen, kosovarischen oder montenegrinischen Passes oder stammten aus den Vorgängerstaaten. Aus Albanien kamen 56.000, aus Mazedonien 23.000 Personen.

Zu den Empfängern der Asylbewerberleistungen zählen materiell hilfebedürftige Asylbewerber sowie geduldete und vollziehbar zur Ausreise verpflichtete Ausländer. Ausländer, die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) als Asylberechtigte oder Flüchtling anerkannt wurden, werden in der Statistik nicht berücksichtigt. Die Grundleistungen etwa für Ernährung, Unterkunft, Heizung, Kleidung, Gesundheits- und Körperpflege bestehen vorrangig aus Sachleistungen; für persönliche Bedürfnisse des täglichen Lebens wird zusätzlich ein monatlicher Geldbetrag gezahlt.

(gol/dpa/KNA)
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