Kriminalität CDU will härtere Strafen für Einbrecher
Berlin · Seit 2008 ist die Zahl der Einbrüche bundesweit um fast 40 Prozent gestiegen. Angesichts der steigenden Zahl an Einbrüchen in Wohnungen und Privathäuser will die Union die Täter künftig härter bestrafen.
"Wohnungseinbruch sollte grundsätzlich mit einer Haftstrafe von sechs Monaten bis zehn Jahren geahndet werden", sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner unserer Redaktion. Bislang gelten Strafen von drei Monaten bis fünf Jahren. Im Bereich des Strafrechts solle der sogenannte minderschwere Fall mit einem geringeren Strafmaß entfallen, fordert nun auch Klöckner.
Die Einbruchszahlen bundesweit gehen seit 2008 kontinuierlich in die Höhe, wenn sie auch zuletzt in Nordrhein-Westfalen leicht zurückgegangen sind. Bundesweit sind sie von rund 108 000 im Jahr 2008 auf mittlerweile rund 150 000 gestiegen. In Aachen, Köln und Düsseldorf sind die Zahlen besonders hoch. Die Aufklärungsrate ist dramatisch niedrig: Noch nicht einmal jeder sechste Täter kann gefasst werden. Für die Opfer entsteht im Durchschnitt ein Gesamtschaden von 3000 Euro.
Klöckner sieht das Problem auch in der personellen Ausstattung der Polizei: "Zwar boomt die Zahl der Wohnungseinbrüche aber eben nicht die der Polizisten", sagte sie. Mehr Personal hält sie auch zur Vorbeugung von Einbrüchen für notwendig. "Verstärkte Streifentätigkeit" sei ein "ganz simples Mittel".
Klöckners Forderung nach einem höheren Strafmaß für Einbrecher findet Unterstützung bei der CSU. Die Bayern haben bereits einen entsprechenden Vorstoß im Bundesrat unternommen, der allerdings wegen des Widerstands von SPD und Grünen abgelehnt wurde. In der großen Koalition konnte man sich bei der Einbruchsbekämpfung bislang nur darauf einigen, Maßnahmen zur Wohnungssicherung finanziell zu fördern.