Nach Freilassung aus deutschem Gefängnis Puigdemont will vorerst in Berlin bleiben
Berlin · Einen Tag nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis in Neumünster hat sich der katalanische Separatistenführer Carles Puigdemont in Berlin zu Wort gemeldet. Bei einer Pressekonferenz erklärte er, dass er vorerst in der Hauptstadt bleiben wolle.
Berlin sei nun sein Wohnsitz "bis zum Ende dieses Prozesses", sagte der frühere katalanische Regionalpräsident am Samstag auf der PK. Zugleich forderte Puigdemont eine internationale Vermittlung im Konflikt um die Zukunft Kataloniens.
Die spanische Zentralregierung rief er zu Dialogbereitschaft und "Respekt für die Demokratie" auf. "Ich glaube, das Land braucht jemanden, der als Vermittler auftritt", sagte er und nannte als Möglichkeit Staaten oder internationale Organisationen. Der Konflikt müsse mit "politischen Werkzeugen" gelöst werden. Nötig und dem Gesetz entsprechend sei auch die Bildung einer Regionalregierung Kataloniens.
Hintergrund ist das von der Zentralregierung in Madrid untersagte und vom spanischen Verfassungsgericht für verfassungswidrig eingestufte Referendum vom 1. Oktober 2017 über die Unabhängigkeit Kataloniens sowie ein anschließender Abspaltungsbeschluss der Separatisten. Der Politiker war angesichts des anschließenden massiven Vorgehens der spanischen Behörden zunächst nach Belgien geflüchtet.