Bundestagswahl Baumann wird Geschäftsführer der AfD-Fraktion

Berlin · Die neue AfD-Bundestagsfraktion hat die ersten Posten besetzt. Keiner der bekannten Sprücheklopfer durchgesetzt hat sich bei den Abgeordneten durchgesetzt.

 Der neugewählte Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Bernd Baumann, und die AfD-Vorsitzende Alice Weidel.

Der neugewählte Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Bernd Baumann, und die AfD-Vorsitzende Alice Weidel.

Foto: dpa, fis fdt

Die Bundestagsfraktion wählte am Mittwoch den Hamburger Volkswirt Bernd Baumann zum Ersten parlamentarischen Geschäftsführer. Er erhielt nach Angaben der Partei 70 von 92 Stimmen. Vorgeschlagen hatte ihn nach Angaben eines Abgeordneten der Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland.

Der von der Co-Vorsitzenden Alice Weidel für den Posten des zweiten parlamentarischen Geschäftsführers vorgeschlagene Abgeordnete Markus Frohnmaier (26) fiel dagegen in einer geheimen Abstimmung durch. An seiner Stelle wurde Jürgen Braun (56) aus Baden-Württemberg gewählt. Frohnmaier war zuletzt Sprecher von Weidel gewesen. Er fiel unter anderem durch Sprüche wie "Hassprediger und Hassjournalisten sind eine Gefahr für die Demokratie" auf.

Nicht durchsetzen konnte sich auch Stephan Brandner, der für den dritten Geschäftsführerposten kandidierte. Er war im Landtag von Thüringen mehrfach wegen Beleidigungen zur Ordnung gerufen worden. Der junge Mathematiker Michael Espendiller aus Nordrhein-Westfalen und Hansjörg Müller aus Bayern werden dritter und vierter parlamentarischer Geschäftsführer.

Baumann hatte im Wahlkampf Gaulands umstrittene Äußerung verteidigt, man solle die SPD-Politikerin Aydan Özoguz "in Anatolien entsorgen". Der Wirtschaftswissenschaftler war seit 2015 Landes- und Fraktionsvorsitzender der AfD in der Hansestadt.

Am Rande der Sitzung wurde über die noch unklaren Pläne der Noch-Parteivorsitzenden Frauke Petry spekuliert. Sie und ihr Ehemann, der scheidende nordrhein-westfälische Fraktionschef Marcus Pretzell, hatten ihren Austritt aus der AfD angekündigt. Pretzell schloss die Gründung einer neuen Partei nicht aus.

Petry bestätigte, die Internetadresse "dieblauen.de" angemeldet zu haben. Eine Partei stecke aber nicht dahinter, sagte sie am Rande einer Sitzung des sächsischen Landtages. Das "Blau" verkörpere eine Idee, sei aber kein Parteiname. Petry betonte, sie werde sich zu gegebener Zeit dazu äußern. Petry bekräftigte, sie wolle politisch aktiv bleiben.

(veke)
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