Video-Serie zur Bundestagswahl Lisa und die alten, weißen Männer

Düsseldorf · Konservativ, anti-feministisch, unsensibel gegenüber Minderheiten: Das ist das politische Image der "alten, weißen Männer". Zu Recht? Unsere 28-jährige Kollegin Lisa Kreuzmann wollte es wissen - und hat vor der Bundestagswahl mit deutschen Ü60-Männern über Politik diskutiert.

Deutsche Senioren haben's nicht leicht. Pauschal werden sie als "alte, weiße Männer" abgekanzelt, die sich angeblich die Gesellschaft der 80er Jahre zurückwünschen. Anti-feministisch sollen sie sein, natürlich auch eher anti Flüchtlinge, und bei Wahlen wählen sie immer die Falschen.

Tatsächlich gibt es genug Beispiele, bei denen die Alten der entscheidende Faktor bei Wahlen mit dramatischem Ausgang waren. Dem Brexit-Referendum etwa. Oder der US-Präsidentschaftswahl 2016, als sich Donald Trump auf die "angry white men" verlassen konnte (und sein Kabinett als Wahlsieger dann auch mit lauter "alten, weißen Männern" besetzte).

Diverse Aufsätze und Kommentare sind zum Thema erschienen, längst ist der alte, weiße (und wahlweise: heterosexuelle) Mann zum politischen Kampfbegriff geworden. Oder eine Universalbeleidigung für jeden deutschen Herrn mit grauen Haaren, je nach Perspektive.

Im "Zeit-Magazin" etwa arbeitete sich Kolumnist Harald Martenstein am Thema ab, bei "Spiegel Online" seine Kollegin Margarete Stokowski. In der "Süddeutschen Zeitung" klagte Peter Richter, in Deutschland habe sich "das Schimpfen über weiße alte Männer zum Volkssport entwickelt". Und bei der CDU hieß es kürzlich sogar, man wolle nicht länger als Partei der "alten weißen Männer" wahrgenommen werden.

Gemeinsam ist all diesen Auseinandersetzungen mit der Generation Ü60, dass vor allem übereinander geredet wird - nicht miteinander. Unsere 28-jährige Kollegin Lisa Kreuzmann wollte das gern ändern, und herausfinden, wie groß der Gegensatz zwischen den Generationen wirklich ist. Vor der Bundestagswahl hat sie deutsche Männer im besten Alter getroffen, um mit ihnen über Politik zu sprechen.

In der ersten Folge trifft Lisa Kreuzmann auf den 67-jährigen RP-Kolumnisten Reinhold Michels. Thema des Gesprächs: Migration und Flüchtlinge.

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