Umfrage Bundesbürger zeigen sich von Merkel positiv überrascht

Essen · Trotz oder gerade wegen ihrer klaren Worte zum Thema Flüchtlinge? Viele Bürger in Deutschland haben in diesem Jahr von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein vorteilhaftes Bild gewonnen.

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Foto: dpa, Patrick Seeger

50 Prozent der Befragten gaben in einer Emnid-Umfrage im Auftrag der Funke-Mediengruppe an, die CDU-Chefin habe sie 2015 eher positiv überrascht. 40 Prozent der Befragten sagten, sie seien von Merkel eher negativ überrascht worden.

Damit schnitt die Kanzlerin im Jahr 2015, das stark von der Flüchtlingskrise geprägt war, deutlich besser ab als CSU-Chef Horst Seehofer, der 37 Prozent der Befragten positiv und 44 Prozent negativ überrascht hat. Das schwächste Bild unter den drei Parteichefs der großen Koalition gab SPD-Chef Sigmar Gabriel ab, der 2015 für 30 Prozent eine angenehme und für 41 Prozent eine eher unangenehme Überraschung war.

Merkel genoss vergleichsweise großen Rückhalt im eigenen Lager. 68 Prozent der Anhänger von CDU und CSU stützten Merkels Kurs, 24 Prozent sahen ihn eher kritisch. Überwiegend Zustimmung erfuhr sie auch bei den sozialdemokratischen Wählern: 54 Prozent waren von Merkel positiv überrascht, 41 Prozent negativ.

SPD-Chef Gabriel genoss im eigenen Lager Unterstützung: 64 Prozent der SPD-Wähler fühlten sich von Gabriel 2015 positiv, 23 Prozent negativ überrascht. Mehrheitlich zustimmend - nämlich mit 48 zu 42 Prozent - reagierten auch die Unionsanhänger auf Gabriel. Emnid hatte am 21. Dezember 504 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger für die Erhebung befragt.

FDP legt in Umfragen zu

Unterdessen büßt die Union im "stern-RTL-Wahltrend" wieder einen Prozentpunkt ein und kommt jetzt auf 38 Prozent. Auch die SPD verliert im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt und sackt auf 23 Prozent ab. Die FDP dagegen legt um einen Punkt auf fünf Prozent zu. Die Werte für die anderen Parteien bleiben unverändert: Die Grünen liegen weiterhin bei zehn Prozent, die Linke behauptet ebenfalls ihre zehn Prozent, und die AfD bleibt bei acht Prozent. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen 6 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt jetzt 33 Prozent.

Bei der Kanzlerpräferenz - wenn also die Spitze des Kanzleramts direkt gewählt werden könnte - rutscht Angela Merkel wieder um einen Prozentpunkt ab, während Sigmar Gabriels Wert unverändert bleibt. Mit 49 Prozent liegt Merkel damit 34 Punkte vor Gabriel mit 15 Prozent. Gleich zwei Punkte verliert die Union wieder bei der politischen Kompetenz - welche Partei also mit den Problemen am besten fertig wird. 29 Prozent aller Bundesbürger trauen dies nun CDU/CSU zu, während die SPD hier auf nur noch acht Prozent kommt, ein Punkt weniger als in der Vorwoche. Sieben Prozent trauen diese politische Kompetenz anderen Parteien zu, 56 Prozent keiner Partei, drei Prozent mehr als in der vergangenen Woche.

Würde der Bundestag Ende 2015 neu gewählt, würde sich immerhin ein Drittel der Wahlberechtigten - und damit mehr als die 28,5 Prozent bei der vergangenen Bundestagswahl im September 2013 - nicht an der Wahl beteiligen.

(felt/AFP)
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