Blutspenden Gröhe will Spendeverbot für Homosexuelle überprüfen

Berlin · Das Blutspendeverbot für Homosexuelle könnte fallen: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) zeigte sich offen für eine Lockerung der bestehenden Regeln.

 Bisher gelten Homosexuelle als HIV-Risikogruppe und dürfen deswegen kein Blut spenden.

Bisher gelten Homosexuelle als HIV-Risikogruppe und dürfen deswegen kein Blut spenden.

Foto: dpa, rje jhe fux

Es müsse überprüft werden, ob "neuere Testverfahren für Blutproben und eine bessere Einschätzung des Ansteckungsgeschehens einen befristeten Spenderausschluss - wie auch in den USA angekündigt - als Schutzmaßnahme ausreichend erscheinen lassen", sagte Gröhe den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Dem Minister zufolge wird eine entsprechende Richtlinie gerade von der Bundesärztekammer, Wissenschaftlern und Fachverbänden überarbeitet. Derzeit dürfen Homosexuelle in Deutschland kein Blut spenden, da sie als HIV-Risikogruppe gewertet werden. Das ist jedoch umstritten.

Die deutsche Regelung folge einer Risikobewertung durch Ärzte und Wissenschaftler, sagte Gröhe. "Und an erster Stelle muss immer der Schutz der Empfänger von Blutspenden stehen." Nach den Erfahrungen mit HIV-infizierten Blutprodukten vor über 20 Jahren nehme er gerade die Sorgen der Patientenorganisationen der Bluter sehr ernst.

(afp/tak)
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