Allianz für Fortschritt und Aufbruch Lucke: Alfa ist die Wiedergeburt der ursprünglichen AfD

Berlin · Bernd Lucke wagt den Neuanfang: Der ehemalige AfD-Vorsitzende will mit seiner neu gegründeten Partei Alfa an die Wurzeln der Alternative für Deutschland anknüpfen.

 Der ehemalige Parteichef der AfD, Bernd Lucke (links), hält in Kassel nach Gründung der neuen Partei ALFA.

Der ehemalige Parteichef der AfD, Bernd Lucke (links), hält in Kassel nach Gründung der neuen Partei ALFA.

Foto: dpa, cch tmk

"Alfa ist eine Wiedergeburt der ursprünglichen AfD, so wie sie 2013 gegründet wurde und uns leider durch den inakzeptablen Rechtsruck abhanden gekommen ist", teilte er nach der Gründung seiner neuen Gruppierung am Sonntag mit.

Lucke und rund 70 frühere AfD-Anhänger hatten die neue Partei am Sonntag in Kassel gegründet. Alfa steht für "Allianz für Fortschritt und Aufbruch". Lucke wurde zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Er war am 10. Juli aus der AfD ausgetreten. Zuvor hatten sich bei einem außerordentlichen Bundesparteitag die nationalkonservativen Kräfte in der AfD klar durchgesetzt. Zur ersten Vorsitzenden wurde die frühere Co-Vorsitzende Frauke Petry aus Sachsen gewählt. Vorangegangen war ein monatelanger Machtkampf zwischen Petry und Lucke, der eher für liberal-konservative Ansichten steht.

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner schloss eine Zusammenarbeit mit der neuen Lucke-Partei aus. "Für demokratische Parteien können solche Rechtspopulisten und Wirrköpfe niemals Partner sein", sagte er dem "Handelsblatt". Der Grünen-Innenpolitiker Volker Beck warnte in der Zeitung allerdings davor, die neue Partei zu unterschätzen. Die demokratischen Parteien müssten diese "Ressentiment-Partei-Projekte ernst nehmen" und den Kampf für Demokratie, Rechtsstaat und Menschenwürde verstärken. "Sie müssen jeden Tag im Netz, am Stammtisch und auf der Straße verteidigt werden."

Nach Ansicht des Politologen Ulrich von Alemann hat die neue Partei keine Chance in der deutschen Politik. "Hinter allen erfolgreichen Parteien, die wir in Deutschland hatten, stand immer eine breite soziale Bewegung", sagte der Parteienforscher dem TV-Nachrichtensender n-tv. am Montag. "Ob von links, von rechts, Konservative, auch Liberale haben eine feste bürgerliche Basis und diese Partei ist eine Kopfgeburt."

(dpa)
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