Wegen anhaltender Konflikte Wehrbeauftragter fordert mehr Waffen für die Bundeswehr

Berlin · Die Bundeswehr muss nach Ansicht des Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels angesichts der wachsenden Ost-West-Spannungen deutlich aufgerüstet werden. "Die Toleranz für Ausrüstungslücken muss ein Ende haben", sagte der SPD-Politiker der "Welt".

 Die Bundeswehr ist nach der Meinung von Hans-Peter Bartels (SPD) derzeit mangelhaft ausgerüstet.

Die Bundeswehr ist nach der Meinung von Hans-Peter Bartels (SPD) derzeit mangelhaft ausgerüstet.

Foto: dpa, gam lof jhe kno

Als Beispiel führt er die Beteiligung deutscher Einheiten an der ersten Übung der neuen Nato-Speerspitze in Polen in den vergangenen Tagen an. "Das Gerät dafür musste aus der gesamten Bundeswehr zusammengekratzt werden. Diese Art der Mangelverwaltung sollte angesichts der dramatisch veränderten sicherheitspolitischen Lage schleunigst beendet werden."

Immerhin sei die Herausforderung erkannt, räumte Bartels ein: "Die Befähigung zur Beteiligung an der kollektiven Verteidigung in Europa muss umfassend hergestellt werden. Mit dem sogenannten dynamischen Verfügbarkeitsmanagement der Bundeswehr - 70 Prozent der Ausrüstung sollen reichen - wird das nicht gelingen. Dafür brauchen wir die Vollausstattung."

Bei den Hauptwaffensystemen wie dem Kampfpanzer Leopard 2, dem Schützenpanzer Puma oder dem Transportpanzer Boxer müssten 100 Prozent des Strukturbedarfs auch wirklich da sein.

Einiges sei inzwischen angestoßen, aber längst nicht alles. "Bestellt sind zum Beispiel 350 Puma - das ist zu wenig." Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) müsse jetzt entweder nachordern oder entscheiden, eine bestimmte Zahl alter Marder-Schützenpanzer länger zu nutzen und zu modernisieren. Bartels forderte, von zusätzlichen Steuereinnahmen müsse ein Teil auch in die Bundeswehr gehen.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort