Ministerpräsident als Zeuge erwartet NSU-Ausschuss sieht sich von Hessen behindert

Berlin/Wiesbaden · Der NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestags wirft dem Land Hessen vor, seine Aufklärungsarbeit erheblich behindert zu haben. Das schreibt das Gremium in seinem Abschlussbericht, der der "Frankfurter Rundschau" (Montag) vorliegt.

 Das NSU-Untersuchungsgremium übt scharfe Kritik am Bundesland Hessen. (Archiv)

Das NSU-Untersuchungsgremium übt scharfe Kritik am Bundesland Hessen. (Archiv)

Foto: dpa, mkx pzi jhe

Laut dem Bericht haben hessische Ermittler nach dem Mord an Halit Yozgat am 6. April 2006 in Kassel auch einen "nicht reparablen" Fehler gemacht. Dieser betreffe den Umgang mit dem Verfassungsschutz-Mitarbeiter Andreas Temme.

Im Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags zum "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) wird an diesem Montag Ministerpräsident Volker Bouffier als Zeuge erwartet. Der CDU-Politiker war Innenminister, als 2006 der deutsch-türkische Internetcafé-Betreiber Yozgat erschossen wurde.

 Im NSU-Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags wird an diesem Montag Ministerpräsident Volker Bouffier als Zeuge erwartet. (Archiv)

Im NSU-Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags wird an diesem Montag Ministerpräsident Volker Bouffier als Zeuge erwartet. (Archiv)

Foto: dpa, sup rho

Das Pikante an dem Mordfall: Der Verfassungsschutz-Mitarbeiter Temme war kurz vor oder während der Tat in dem Café, nach eigenen Worten aus privaten Gründen. Er meldete sich jedoch nicht als Zeuge und wurde vorübergehend verdächtigt.

(sbl/dpa)
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