AfD-Politikerin Beatrix von Storch fordert Abschaffung der Kirchensteuer

Berlin · AfD-Vizechefin Beatrix von Storch fordert, die Kirchensteuer nicht mehr durch den Staat einziehen zu lassen. Dieses Privileg sei Teil des Reichskonkordats - eines Vertrages also, den die Nazis mit dem Heiligen Stuhl geschlossen hätten.

 AfD-Politikerin von Storch: Kirchen als "Sprachrohr der Regierung"

AfD-Politikerin von Storch: Kirchen als "Sprachrohr der Regierung"

Foto: dpa, jst pil fdt

Nach kritischen Äußerungen des Kardinals Karl Lehmann über die AfD wandte sich von Storch jetzt in einem Facebook-Video an den scheidenden Bischof: "Sie werden mir sicher zustimmen, dass eine Institution in der Nachfolge Christi ihre staatlichen Privilegien eigentlich nicht auf einen Vertrag mit dem Dritten Reich gründen sollte - oder?". Lehmann möge sich trotz seines Ausscheidens als Mainzer Bischof für ein Ende des Reichskonkordats einsetzen.

Der einflussreiche 80-Jährige, dessen altersbedingten Rücktritt der Papst am Pfingstmontag annahm, hatte zuvor Gespräche mit der AfD abgelehnt. Ihr nationalistisches "Gerüchlein" sei ihm zu groß, sagte er im Deutschlandfunk. Er fügte aber hinzu: "Vielleicht ist die Zurückweisung allein auf die Dauer kein Heilmittel."

In dem Video wirft von Storch den Kirchen vor, sich zum "Sprachrohr der Regierung" zu machen. Stattdessen sollten sie unabhängig sein und "an der Seite der Gläubigen" stehen. "Möge die Kirche sich trennen von den Privilegien, die ihr Adolf Hitler einräumte", heißt es dazu im Text des Facebook-Posts.

(rls/dpa)
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