Deutschlandtrend Merkels Beliebtheitswert sinkt auf Fünf-Jahres-Tief

Berlin · Die Zufriedenheit mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat weiter abgenommen. Das geht aus dem ARD-"Deutschlandtrend" hervor, der am Donnerstagabend veröffentlicht wurde.

 Der Zustimmungswert zu Merkel fiel erneut. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) steht an der Spitze der Beliebtheitsskala.

Der Zustimmungswert zu Merkel fiel erneut. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) steht an der Spitze der Beliebtheitsskala.

Foto: afp, oa

Der Zustimmungswert zu Merkel fiel erneut um zwei Punkte auf 45 Prozent. Dies ist ihr niedrigster Wert seit 2011. An der Spitze der Beliebtheitsskala bleibt Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit 73 Prozent (plus zwei).

Auf Platz zwei liegt Finanzminister Wolfgang Schäuble mit 65 Prozent (plus fünf) vor Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit 56 Prozent (plus fünf) und Grünen-Chef Cem Özdemir mit 50 Prozent (minus eins). SPD-Chef Sigmar Gabriel kommt nur auf einen Zustimmungswert von 41 Prozent (plus zwei), CSU-Chef Horst Seehofer auf 44 Prozent (unverändert).

46 Prozent der Deutschen fänden es gut, wenn Angela Merkel 2017 ein weiteres Mal als Kanzlerkandidatin für die CDU antreten würde. 51 Prozent fänden dies nicht gut. Unter den Anhängern der CDU begrüßen 81 Prozent eine erneute Kandidatur Merkels, 16 Prozent lehnen sie ab. Von den CSU-Anhängern sind 71 Prozent für eine Kandidatur Merkels und 29 Prozent dagegen.

Wenn Sigmar Gabriel als Kanzlerkandidat für die SPD antreten würde, fänden dies 45 Prozent der Befragten gut, 51 Prozent nicht. Von den SPD-Anhängern begrüßen 62 Prozent eine Kanzlerkandidatur Gabriels, 37 Prozent lehnen sie ab.

In der sogenannten Sonntagsfrage verliert die CDU/CSU einen Punkt auf 33 Prozent. Die SPD verbessert sich um einen Punkt auf 23 Prozent. Die AfD legt um zwei Punkte zu auf 14 Prozent, die Grünen verschlechtern sich um zwei Punkte auf elf Prozent. Die Linke bleibt stabil bei neun Prozent, die FDP bei fünf Prozent.

46 Prozent der Befragten können sich als mögliche Zusammensetzung einer künftigen Bundesregierung eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen sehr gut vorstellen. 53 Prozent fänden dies weniger gut. Die Fortführung der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD fänden 45 Prozent gut. 53 Prozent fänden dies weniger gut bzw. schlecht. Ein Bündnis von SPD, Grünen und Linken wird von 31 Prozent der Befragten positiv gesehen, 67 Prozent bewerten dies negativ.

In der Diskussion um ein Burka-Verbot in Deutschland sprachen sich 50 Prozent der Befragten dafür aus, die Vollverschleierung muslimischer Frauen komplett zu untersagen. 36 Prozent plädierten für ein teilweises Verbot, zum Beispiel im Staatsdienst oder in Schulen. 13 Prozent lehnten solche Verbote ab.

Derzeit wird außerdem darüber diskutiert, ob die Bundeswehr auch innerhalb Deutschlands für polizeiliche Aufgaben und zur Terrorabwehr eingesetzt werden sollte. 69 Prozent der Deutschen befürworten dies. 29 Prozent lehnen einen solchen Einsatz der Bundeswehr im Inneren ab.

In Bezug auf die Verwendung der Mehreinnahmen des Bundes sprechen sich 58 Prozent der Befragten dafür aus, dass das Geld für Investitionen in die Infrastruktur verwendet wird. 22 Prozent sind für die Verwendung zum Schuldenabbau. 16 Prozent wünschen sich, dass die Mehreinnahmen zur Steuersenkung genutzt werden.

Das Institut Infratest dimap befragte am Montag und Dienstag telefonisch 1004 Wahlberechtigte, für die Sonntagsfrage von Montag bis Mittwoch 1504 Wahlberechtigte.

(gol/AFP)
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