Krise auf dem Agrarmarkt Merkel will Landwirten mit über 100 Millionen Euro helfen

Berlin · Angesichts niedriger Milch- und Fleischpreise hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) den Landwirten Unterstützung zugesichert.

 Die Kanzlerin hat den Bauern ihre Unterstützung zugesichert.

Die Kanzlerin hat den Bauern ihre Unterstützung zugesichert.

Foto: dpa, aw soe

Es gehe nicht an, dass die Bauern für alle Verwerfungen auf dem Agrarmarkt aufkommen müssten, sagte Merkel am Dienstag nach Teilnehmerangaben in einer Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag.

Dem Vernehmen nach soll in den kommenden zwei Wochen ein Hilfsprogramm mit einem Volumen von "100 Millionen Euro plus X" angestoßen werden. Es sei ein ganzes Maßnahmenbündel zur Unterstützung von Milch- und Fleischproduzenten im Gespräch.

So ist nach diesen Angaben im Gespräch, dass sich die Branche der deutschen Milchbauern eine Art Selbstbeschränkung auferlegen könnte. Ein knapperes Angebot könne zu einer Preiserhöhung führen, ist die Hoffnung. Dabei müsse allerdings auch die Produktion in Nachbarländern wie den Niederlanden berücksichtigt werden.

Zudem wird den Angaben zufolge über Liquiditätshilfen für Landwirte nachgedacht, mit denen etwa laufende Kredite überbrückt werden könnten. Zur Entlastung bei der Unfallversicherung könne es staatliche Zuschüsse geben. Auch steuerliche Hilfen seien denkbar.

Agrarminister Christian Schmidt (CSU) hatte in der "Bild am Sonntag" angekündigt, er wolle den Bauern mit einem "Milchgipfel" helfen. Mit den aktuellen Milchpreisen werde "die Axt an die Existenzgrundlage unserer Bauern angelegt".

Schmidt will Landwirtschaft, Molkereien und Handel an einen Tisch holen. Vor kurzem hatten mehrere Lebensmittelhändler bei Milchprodukten den Rotstift angesetzt, es gab Preisabschläge von fast 25 Prozent. Begründet wurde dies mit dem Überangebot auf dem weltweiten Milchmarkt.

(felt/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort