Tages des Machtkampfs AfD sackt nach internem Streit in Umfragen ab

Berlin · Wegen des Führungsstreits zwischen den Parteichefs Frauke Petry und Jörg Meuthen droht der AfD nach Ansicht von Meuthen das Aus.

 Frauke Petry und Jörg Meuthen.

Frauke Petry und Jörg Meuthen.

Foto: dpa, kde

"Es ist eine existenzielle Frage, ob es uns gelingt, uns glaubhaft von Extremismus und Antisemitismus abzugrenzen. Schaffen wir es nicht, gehen wir unter", sagte Meuthen dem "Tagesspiegel".

Vorläufiger Höhepunkt der Streitigkeiten in der AfD war vergangene Woche der Konflikt über die antisemitischen Äußerungen des baden-württembergischen Landtagsabgeordneten Wolfgang Gedeon. Weil in der Landtagsfraktion die notwendige Mehrheit für den Ausschluss Gedeons nicht zustande kam, verließ Meuthen mit zwölf Mitstreitern die Fraktion und gründete eine neue. Petry forderte vergeblich, die Spaltung rückgängig zu machen.

Der NRW-Chef der AfD, Marcus Pretzell, wollte den Führungsstreit am Sonntag nicht kommentieren. Pretzell ist mit Petry liiert und gehört als Europaabgeordneter seit Frühjahr der ENF in Brüssel an, in der der rechtsradikale Front National von Marine Le Pen federführend ist.

In der jüngsten Emnid-Umfrage ist die AfD auf den niedrigsten Wert seit Januar gefallen. Aktuell kommt die Partei nur noch auf zehn Prozent. Das Bundesamt für Verfassungsschutz und mehrere Landesämter prüfen laut "FAS", ob die AfD oder einzelne Strömungen beobachtet werden sollen.

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Stephan Mayer, sagte unserer Redaktion: "Die AfD ist eine rechtspopulistische und in Teilen, wenn man Äußerungen von Spitzenfunktionären sieht, eine verfassungsfeindliche Partei. Deshalb mag die Beobachtung von einzelnen AfD-Funktionären durch das jeweilige Landesamt für Verfassungsschutz angezeigt sein."

(may-/tor)
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