Flüchtling findet 50.000 Euro AfD nutzt gute Nachricht für Facebook-Hetze

Minden · Am Montag berichteten Medien bundesweit über einen Flüchtling, der 50.000 Euro in bar gefunden hatte. Die AfD in Bayern nimmt das zum Anlass für Hetze gegen Flüchtlinge und die Medien. Sie meint, eine Ungereimtheit entdeckt zu haben.

 Ein syrischer Flüchtling fand 50.000 Euro Bargeld im Schrank und Sparbücher im Wert von 100.000 Euro.

Ein syrischer Flüchtling fand 50.000 Euro Bargeld im Schrank und Sparbücher im Wert von 100.000 Euro.

Foto: Polizei

Ein 25-jähriger syrischer Flüchtling erlebte eine Überraschung, als er einen geschenkten Schrank in seiner Wohnung im nordrhein-westfälischen Minden aufbaute. Plötzlich kamen unter einem Einlageboden hundert druckfrische 500-Euro-Scheine ans Licht. Dazu Sparbücher im Wert von 100.000 Euro. Der Wert seines Fundes betrug demnach insgesamt 150.000 Euro.

Die Mindener Polizei gab die Nachricht als Pressemitteilung heraus, bundesweit berichteten Medien über den Fund. Die Differenz zwischen der Bargeld-Summe und dem Gesamtwert des Fundes führte dazu, dass einige Medien in der Überschrift von einem 50.000-Euro-Fund berichteten, andere aber die Gesamtsumme von 150.000 Euro nannten. Im Netz sorgte das für Diskussionen; es kam der Vorwurf auf, die Medien wollten mit einer erfunden Geschichte Stimmung für Flüchtlinge machen. Das Internetportal Mimikama hat detailliert aufgeschrieben, wie es zu den unterschiedlichen Angaben zur Höhe des Geldbetrags kam.

Die AfD in Bayern greift die Diskussion auf ihrer Facebookseite auf und spielt dabei mit rassistischen Klischees. "Die Presse hat ein Problem: Niemand glaubt mehr ihre rührenden Flüchtlingsgeschichten", heißt es da. Und: "Wir hätten ein paar neue Ideen." Eine der "Ideen": "Syrischer Flüchtling findet Putzeimer und macht selbständig seine Bude sauber."

Für den Posts bekommt die AfD Bayern von ihren Anhängern viel Zustimmung, er wurde bereits rund 1900 Mal mit "gefällt mir" markiert. Doch viele Nutzer in den sozialen Netzwerken sind entsetzt über den rassistischen Post.

(heif)
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