Schlagabtausch im Bundestag AfD kündigt Beschwerde gegen Rede von Cem Özdemir an

Berlin · Die AfD will Özdemirs Attacke gegen die Partei nicht auf sich beruhen lassen und kündigt eine Beschwerde an. Der Grünen-Politiker reagiert gelassen.

 Bernd Baumann, parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Bunndestagsfraktion (Archiv).

Bernd Baumann, parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Bunndestagsfraktion (Archiv).

Foto: dpa, bvj

Die AfD will Beschwerde gegen die Bundestagsrede des Grünen-Politikers Cem Özdemir einlegen, in der er die AfD- Abgeordneten als Rassisten bezeichnet hatte. Man werde das "offiziell zum Thema im Ältestenrat machen", sagte Fraktionsgeschäftsführer Bernd Baumann der "Bild am Sonntag".

Özdemir zeigte sich unbeeindruckt. "Ich sehe möglichen Vorwürfen seitens der AfD sehr gelassen entgegen", sagte der ehemalige Grünen-Chef der "BamS". Die AfD radikalisiere sich gerade "wie im Zeitraffer und für alle deutlich sichtbar". Er freue sich und sei dankbar "über die riesige Unterstützung aus der ganzen Breite unserer Gesellschaft, die ich nach meiner Rede erfahren durfte".

Ein Antrag der AfD zur Missbilligung von Artikeln des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel war am Donnerstag im Bundestag auf heftige Kritik gestoßen. Özdemir hatte die AfD in seiner Rede scharf angegriffen und gesagt: "Wer sich so gebiert, ist ein Rassist." In Deutschland gebe es keine Zensurbehörde, sondern Pressefreiheit.

Yücel hatte ein Jahr ohne Anklage in der Türkei im Gefängnis gesessen. Die türkischen Behörden werfen ihm unter anderem "Terrorpropaganda" vor. Die Bundesregierung hatte das Verfahren in der Türkei massiv kritisiert und sich für die Freilassung des "Welt"-Korrespondenten eingesetzt.

(wer)
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