Machtkampf in der AfD Lucke will 2017 AfD-Spitzenkandidat werden
Berlin · AfD-Chef Bernd Lucke strebt ungeachtet des Führungskampfes in seiner Partei die Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl 2017 an. "Es wäre mir eine große Ehre und ein großes Vergnügen", sagte Lucke einem Medienbericht zufolge.
Sein Ziel sei es, bei der Wahl in gut zwei Jahren "den Altparteien schmerzliche Wunden zuzufügen", heißt es in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitagsausgabe).
Lucke bekräftigte auch sein Ziel, die alleinige Parteiführung zu übernehmen. Bislang führt er die AfD gemeinsam mit den Ko-Vorsitzenden Konrad Adam und Frauke Petry, mit denen er tief zerstritten ist. Während Lucke für einen wirtschaftsliberalen Kurs der AfD eintritt, steht vor allem Petry für den nationalkonservativen Flügel der Partei.
Lucke sagte der "NOZ", er habe den Vorschlag der AfD-Landesvorstände unterstützt, gemeinsam mit Petry abzutreten, um Platz für eine neue Parteispitze zu machen. Petry habe dies jedoch abgelehnt. Damit sei die Idee vom Tisch.
Die Neuwahl der AfD-Spitze war eigentlich für Ende kommender Woche auf einem Bundesparteitag in Kassel geplant gewesen. Dieser wurde jedoch wegen möglicher Unregelmäßigkeiten bei der Delegiertenaufstellung in mehreren Bundesländern abgesagt. Im Gespräch ist nun ein Mitgliederparteitag zu einem späteren Termin, an dem alle Parteimitglieder teilnehmen können. Spekuliert wird, dass die Mehrheitsverhältnisse dort für Lucke günstiger sein könnten als auf einem Delegiertenparteitag.