Günther Lachmann "Die Welt" trennt sich von AfD-Reporter

Berlin · Die Springer-Tochter Welt24 hat sich am Samstag von ihrem AfD-Experten Günther Lachmann getrennt. Der Journalist soll sich der AfD als Berater für eine monatliche Gage von 4000 Euro angedient haben. Für die Zeitung wollte er aber angeblich weiterarbeiten.

 Marcus Pretzell erhob bei Facebook Vorwürfe gegen den Journalisten.

Marcus Pretzell erhob bei Facebook Vorwürfe gegen den Journalisten.

Foto: dpa, mjh cul gfh

Den Stein ins Rollen brachte Ende Januar der umstrittene Vorsitzende der NRW-AfD Marcus Pretzell. Bei Facebook schrieb Pretzell damals unter anderem: "Herr Lachmann wollte zwar die AfD und Jörg Meuthen beraten, aber er wollte seinen Job als Journalist bei 'Die Welt' nicht aufgeben und dort weiter verantwortlich sein für die Berichterstattung über die AfD."

Meuthen ist seit 2015 Sprecher für die AfD auf Bundesebene. Die AfD lehnte das Angebot laut Pretzell ab. Anschließend will er beobachtet haben, dass Lachmann kritischer über die AfD berichtet und sich herabwürdigend über die Vorsitzende Frauke Petry geäußert habe. Pretzell und Petry sind privat lieert.

Lachmann erklärte daraufhin eidesstattlich, dass Pretzells Äußerungen falsch seien. Auf Anraten seines Verlages leitete der Journalist rechtliche Schritte gegen Pretzell ein. Dieser blieb jedoch bei seiner Darstellung. Pretzell erklärte dann in einem Interview mit der rechten Tageszeitung "Junge Freiheit", dass zwei Zeugen seine Darstellung belegen können.

Am Samstagnachmittag zog Welt24 dann überraschend die Reißleine. Herausgeber Stefan Aust twitterte: "Die Welt trennt sich von Günther Lachmann."

(csi)
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