Nach Anschlag in Kabul Abschiebungen nach Afghanistan werden ausgesetzt

Berlin · Nach dem schweren Terroranschlag in Kabul sollen Abschiebungen nach Afghanistan ausgesetzt werden. Auf diese vorläufige Regelung haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder verständigt.

Bombenkrater nach Terroranschlag in Kabul.

Bombenkrater nach Terroranschlag in Kabul.

Foto: ap, RG

Die Bundesregierung will Abschiebungen nach Afghanistan bis auf wenige Ausnahmen aussetzen: Diese vorläufige Regelung kündigte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag in Berlin nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten der Länder an. Das Auswärtige Amt werde zunächst eine Neubewertung der Sicherheitslage vorlegen, sagte Merkel. Bis diese fertig sei und die deutsche Botschaft in Kabul wieder voll funktionsfähig sei, solle es keine regulären Abschiebungen geben.

Ausgenommen seien Straftäter und "Gefährder" — also Menschen, denen die Sicherheitsbehörden einen Terrorakt zutrauen. Auch für Menschen, die hartnäckig ihre Mitarbeit an der Identitätsfeststellung verweigerten, gelte das Abschiebemoratorium nicht, sagte die Kanzlerin. Das neue Lagebild solle bis Juli vorliegen.

(rls/dpa/AFP)
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