Gespräche in Berlin 15 Zitate der Jamaika-Sondierer
Seit Mitte Oktober 2017 laufen die Sondierungsgespräche zu einer Jamaika-Koalition. Wir haben die Stimmung unter den möglichen Koalitionären in Zitaten zusammengefasst - vom Start bis zum Beginn der zweiten Sondierungsrunde.
"Wir wissen alle, wie schwierig es ist, dass hier unterschiedliche Kulturen zusammentreffen."
CSU-Chef Horst Seehofer am 18. Oktober.
"Bei vielen Vorschlägen von FDP und Grünen scheint es sich mehr um Vorschläge von Pfadfindern zu handeln, die erst noch einen Kompass brauchen."
CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer am 19. Oktober in der Rheinischen Post.
"Es gab gestern Maultaschen und Hackbällchen, aber wir waren noch nicht bei Ackee Saltfish und Jerk Chicken."
CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer am 25. Oktober mit Hinweis auf Jamaikas Nationalgerichte zu den Fortschritten bei den Sondierungen.
"Ich werde mal versuchen, ob wir heute nicht auf Englisch verhandeln können, dann haben wir vielleicht keine Kommunikationsschwierigkeiten."
FDP-Vize Wolfgang Kubicki am 26. Oktober zu den Kommunikationsproblemen zwischen den Jamaika-Unterhändlern.
"Brücken kann man immer bauen. Doch nachdem es heute am frühen Nachmittag so aussah, dass wir nicht nur Brückenköpfe gelegt haben, sondern auch weiter kommen, haben wir im Laufe des Abends gemerkt, dass uns das Baumaterial ausgegangen ist für tragfähige Lösungen."
FDP-Generalsekretärin Nicola Beer am 26. Oktober nach der Jamaika-Sondierungsrunde zu Klima und Migration.
"Wir sind massiv in Verzug. Und erst beim Studium der Reisekataloge, nicht beim Buchen von Flugtickets."
CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer - hier mit Kanzlerin Merkel - am 28. Oktober.
"Wenn's kühler wird, wird's drinnen wärmer."
CSU-Chef Horst Seehofer am 30. Oktober vor einer der Jamaika-Sondierungsrunden.
"Wir haben zehn Tage zusammen gesessen. Zwölf Themen. Das Ergebnis sind acht Papiere mit langen Listen von Dissensen, also zu klärenden Fragen. Und in vier Bereichen hat man es nicht mal geschafft, sich darauf zu verständigen, worüber man sich nicht einig ist."
Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin am 3. November im ARD-"Morgenmagazin".
"Es liegen jetzt alle Zutaten auf dem Tisch. Und jetzt muss man aus diesen vielen, vielen Zutaten einen möglichst leckeren Teig rühren. (...) Man muss verhindern, dass zu viel Salz in diesen Teig gekippt wird, so dass es zum Advent leckere Plätzchen geben kann."
Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner - hier mit Parteichef Cem Özdemir - am 3. November.
"Es war nicht das Ziel, während der ersten Phase überhaupt irgendeine einzige Lösung zu finden."
FDP-Chef Christian Lindner am 3. November nach dem Ende der ersten Sondierungsrunde.
"Aber ich glaube nach wie vor, dass wir die Enden zusammenbinden können, wenn wir uns mühen und anstrengen."
Angela Merkel am 3. November nach dem Ende der ersten Sondierungsrunde.
"Wir gehen nicht an den Kühlschrank und nehmen von den anderen die Sachen weg, und wir spülen unser Geschirr auch ab, wenn wir es benutzt haben."
FDP-Chef Christian Lindner am 6. November auf die Frage, was für ein Typ Mitbewohner seine Partei in einer Wohngemeinschaft wäre. Die Sondierungsgespräche hatte der Fragesteller mit Bewerbungsgesprächen für eine WG verglichen.
"Jetzt ist die Zeit des Brückenbauens. Es sind jetzt noch faktisch neun Tage, die wir Zeit haben zu verhandeln, dann ist Abgabetermin und dann kann man schauen, ob das Haus gebaut werden kann."
Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt am 7. November.
"Jamaika ist eine Insel. ... Wenn man auf einer Insel immer geradeaus geht, geht man im Kreis."
FDP-Vize Wolfgang Kubicki am 7. November zum Fortgang der Verhandlungen.
"Wir schalten vom Sammelmodus in den Arbeitsmodus." und: "Es ist nichts vereinbart, bis nicht alles vereinbart ist."
Grünen-Geschäftsführer Michael Kellner am 7. November.