Der Terror hat Namen

Auch Terrorregimes brauchen ihre Bürokraten, das wissen wir in Deutschland ja aus eigener Erfahrung. Der "Islamische Staat" (IS), dieses von einer islamistisch fanatisierten Söldnertruppe zusammengeraffte Territorium im Irak und in Syrien, macht da keine Ausnahme. Nur so lässt sich erklären, dass eine Liste mit den Namen und detaillierten persönlichen Angaben von 22.000 IS-Kämpfern aufgetaucht ist. Anscheinend ist das von einem Überläufer entwendete Material authentisch.

Die Liste bestätigt zum einen die schlimmsten Befürchtungen der Sicherheitsbehörden: Die Terror-Armee rekrutiert sich aus mehr als 50 Ländern. Etliche der Kämpfer wurden für Selbstmordattentate programmiert, wahrscheinlich sind einige von ihnen bereits in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Zum anderen verschafft die Liste uns erstmals einen einigermaßen präzisen Überblick über das Ausmaß der Bedrohung. Ab sofort hat der Terror Namen. Damit wird noch wichtiger, dass die Kontrollen an den EU-Außengrenzen endlich lückenlos funktionieren - man weiß jetzt, nach wem man suchen muss.

(RP)
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