Persönlich Der "Halbneger" hat juristische Konsequenzen

Der Jurist Jens Maier, der seit dem Herbst für die AfD im Bundestag sitzt, hat schon mehrfach die Grenzen ausgetestet, wie weit er mit völkischen Sprüchen gehen kann. Eine rassistische Äußerung über Noah Becker, den Sohn von Tennis-Legende Boris Becker, hat nun ein juristisches Nachspiel. Nachdem der Immunitätsausschuss des Bundestags Ermittlungen der Dresdner Staatsanwaltschaft binnen 48 Stunden nicht widersprochen hatte, ermittelt die Behörde nun wegen des Verdachts auf Beleidigung. Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft unserer Redaktion. Nach einer öffentlichen Äußerung Noah Beckers darüber, dass Berlin eine "weiße Stadt" sei und er wegen seiner braunen Hautfarbe attackiert worden sei, erschien auf Maiers Facebook-Account ein Post, in dem es hieß: "Dem kleinen Halbneger scheint einfach zu wenig Beachtung geschenkt worden zu sein, anders lässt sich sein Verhalten nicht erklären."

Maier gehört der als völkisch-nationalistisch eingestuften AfD-Gruppierung "Der Flügel" rund um Björn Höcke an. Der 56-Jährige, der bis 1986 der SPD angehörte, eckte auch schon während seiner Berufstätigkeit als Richter an. So wurde ihm im vergangenen Jahr die Zuständigkeit für Medien und Persönlichkeitsrecht am Dresdner Landgericht entzogen. Zuvor hatte er bei einer Veranstaltung mit Höcke die Aufarbeitung von NS-Verbrechen als "gegen uns gerichtete Propaganda und Umerziehung" bezeichnet.

Eva Quadbeck

(RP)
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