Das Erbe der Schützen

Was haben Flößerei und Morsetelegrafie, Köhlerei und das Schützenwesen gemeinsam? Sie alle finden sich im deutschen Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes, ein Kandidatenpool für die weltweite Unesco-Liste. Das klingt fast nach einem Verzeichnis bedrohter oder ausgestorbener, indes noch erinnerungswürdiger Arten.

Das Erbe der Schützen
Foto: Ronny Hendrichs

Wie eingeschränkt ein solcher Blickwinkel sein kann, erweist sich am neu gelisteten Schützenwesen in Deutschland. Das nämlich ist ein Brauch, der auch deshalb lebt, weil er sich seiner Herkunft und seiner Werte - wie Glaube, Sitte und Heimat - sicher ist. Und der sich trotz allem der Gegenwart stellt: in Debatten über schwule oder muslimische Schützenkönige.

Man muss noch lange kein Schütze sein, um verstehen zu können, was der Sinn und die Kraft von Traditionen sind: die Weitergabe von Werten, die gelebt und darum von Zeit zu Zeit neu bedacht werden. Wir alle haben eine Vergangenheit, aber wir geben uns eine Geschichte. Und die spielt in Gegenwart und Zukunft.

(los)
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