London China richtet weltweit die meisten Menschen hin

London · Die Zahl der Hinrichtungen hat 2015 nach Angaben von Menschenrechtlern weltweit den höchsten Stand seit 25 Jahren erreicht. Am meisten Todesurteile wurden in China, im Iran, in Pakistan, Saudi-Arabien und in den USA vollstreckt, wie Amnesty International mitteilte. In China wurden demnach Tausende Menschen hingerichtet; die Todesstrafe wird dort aber als Staatsgeheimnis gehandelt. Ohne China zählte Amnesty 2015 mindestens 1634 Exekutionen - über 50 Prozent mehr als 2014. Auf Iran, Pakistan und Saudi-Arabien entfielen allein 89 Prozent der erfassten Hinrichtungen; sie verzeichneten auch den stärksten Anstieg.

In den USA gab es einen Rückgang auf 28 Hinrichtungen, die niedrigste Zahl seit 1991. 18 der 50 US-Bundesstaaten haben laut Amnesty die Todesstrafe abgeschafft.

Amnesty-Generalsekretär Salil Shetty zeigte sich über den weltweiten Anstieg dieser "barbarischen Bestrafung" bestürzt. "2015 haben Regierungen weiter unbarmherzig Menschen das Leben genommen - unter der falschen Annahme, dass die Todesstrafe uns mehr Sicherheit bringt", kritisierte er. Häufig seien die Todesurteile in China, im Iran, in Pakistan und Saudi-Arabien nach unfairen Prozessen ergangen.

Als Zeichen der Hoffnung wertete Amnesty, dass vier Länder - die Fidschi-Inseln, Madagaskar, Kongo-Brazzaville und Suriname - die Todesstrafe 2015 ganz abgeschafft haben. Erstmals habe damit eine Mehrheit der Länder der Welt, 102 Staaten, keine Todesstrafe mehr.

(epd)
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