Amman/Beirut Chance für Feuerpause in Syrien

Amman/Beirut · Russland und die USA handeln vorläufige Bedingungen für eine Waffenruhe aus.

Die Hoffnung auf einen Waffenstillstand in Syrien wächst. US-Außenminister John Kerry erklärte gestern nach einem Telefonat mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow, beide Länder hätten sich grundsätzlich auf die Bedingungen für eine Feuerpause geeinigt, die in den kommenden Tagen beginnen könnte. "Wir sind näher an einer Waffenruhe als je zuvor." Er gehe davon aus, dass Präsident Barack Obama und dessen russischer Kollege Wladimir Putin in den kommenden Tagen über weitere Details sprächen. In dem Bürgerkriegsland erklärten sich Opposition und Regierung bereit, die Kämpfe einzustellen. Beide Seiten knüpften dies jedoch an Bedingungen. Die Opposition forderte eine Garantie der Vereinten Nationen, dass Russland seine Angriffe einstellt. Alle Seiten sollten die Kämpfe gleichzeitig beenden. Die Regierung müsse Gefangene freilassen, teilte das Hohe Verhandlungskomitee mit. Weitere Voraussetzungen seien ein Ende der Belagerungen und ein freier Zugang für Hilfsorganisationen. Staatschef Baschar al-Assad erklärte sich in einem Interview der Zeitung "El Pais" ebenfalls zu einer Waffenruhe bereit. Voraussetzung sei, dass "Terroristen" diese nicht ausnutzten. Zudem dürften die Aufständischen keine Unterstützung aus dem Ausland mehr erhalten.

Das russische Außenministerium bestätigte die Gespräche mit Kerry. Dabei sei es auch darum gegangen, "Gruppen, die der UN-Sicherheitsrat als terroristische Vereinigungen ansieht", von einer Waffenruhe auszunehmen. Es handelt sich um die Terrormiliz Islamischer Staat sowie um die islamistische Nusra-Front.

Gestern überschattete eine brutale Serie von Anschlägen die Pläne für eine mögliche Waffenruhe. Binnen weniger Stunden detonierten in den Städten Homs und Damaskus mehrere Bomben, die mehr als 120 Menschen in den Tod rissen.

(rtr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort