Persönlich Carrie Gracie . . . wirft bei der BBC hin

Sie macht den gleichen Job wie ihre männlichen Kollegen, bekommt aber nur die Hälfte an Gehalt. Deshalb hat die britische BBC-Korrespondentin Carrie Gracie jetzt ihren Job hingeschmissen. Die 55-Jährige leitete bis Anfang dieses Jahres das BBC-Büro in Peking.

30 Jahre arbeitet Carrie Gracie schon für den britischen Sender. Geboren wurde die Schottin 1962 in Bahrain. Dort war ihr Vater beruflich in der Ölbranche. Die Schule besuchte sie im Norden Schottlands und in Glasgow. Zum Studium ging es nach Edinburgh. Ihren Abschluss machte sie dann in England an der Universität Oxford in Philosophie, Politik und Wirtschaft. Unter anderem hat sie auch einen Masterabschluss in Design für interaktive Medien.

Bevor sie 1987 bei der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt BBC anfing, unterrichtete sie an chinesischen Universitäten Englisch und Wirtschaft und leitete ein Filmunternehmen in Großbritannien. 2013 übernahm sie den Job der BBC-Bürochefin in China.

Eigenen Angaben zufolge verdient Gracie im Jahr 135.000 Pfund (rund 152.000 Euro). Ein Angebot einer Gehaltserhöhung um 45.000 Pfund habe sie abgelehnt. Es gehe ihr nicht um mehr Geld für sich selbst, sondern darum, dass die BBC die britischen Gesetze zur gleichen Bezahlung für gleiche Arbeit befolge, sagte Gracie. Mehr als 130 Journalistinnen bei der BBC erklärten sich mit ihr solidarisch. Die britische Journalistengewerkschaft will nun die BBC zu Ausgleichszahlungen für betroffene Frauen zwingen. Gracie kehrt nun auf ihren alten Posten in der TV-Redaktion in London zurück. Dort bekommt sie nach ihren Angaben das gleiche Gehalt wie ihre männlichen Kollegen.

Dafür muss sie aber China verlassen: Unverkennbar liegt ihr das Land am Herzen. Die Journalistin hat zwei Kinder mit dem chinesischen Rockmusiker Jin. Sie spricht fließend Mandarin, schloss 1996 an der Universität in Westminster ein Bachelorstudium in Chinesisch ab.

(RP)
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