Persönlich Brigitte Macron . . . darf einen Panda taufen

Die Kulisse stimmte: ein Kinderchor, ein Tierbaby und ein lächelnder chinesischer Vize-Außenminister. Brigitte Macron hatte es nicht schwer bei ihrem ersten großen Soloauftritt im Zoo Beauval in Zentralfrankreich. Als "Patin" des im August geborenen Pandas gab sie dem Nachwuchs einen Namen. Yuan Meng - "die Verwirklichung eines Traums" - heißt das schwarz-weiße Fellknäuel, dem die 64-Jährige die Show stahl. Nur vier Minuten dauerte die im Fernsehen übertragene Rede, für die mehr als 100 Journalisten in den Ort gefahren waren. Dass die Première Dame bei ihrer Feuertaufe nicht einmal nervös war, zeigt der Ordner, in den sie ihr Manuskript wieder ordentlich zurücksteckte.

Mit der Patenschaft teilt sie das Schicksal von First Ladys wie Michelle Obama, die ähnliche Patenschaften übernommen hatten. Die Frau von Emmanuel Macron scheint sich aber nicht an der in den USA so beliebten Gattin Obamas zu orientieren: Anders als sie sucht "Brigitte", wie die Franzosen sie nennen, nicht das Rampenlicht. Während Michelle Obama in Fernsehshows auftrat, reist die Tochter eines Schokoladenhändlers aus Amiens lieber zu Besuchen in die Provinz. Hinter den Kulissen setzt sich Brigitte Macron für Behinderte ein. Sie hat zwei Mitarbeiter und eine Sekretärin, die sich um die mehr als 100 Briefe kümmern, die täglich im Elysée-Palast für sie eingehen. Höchste Aufmerksamkeit schenkt das Modeland Frankreich auch der Garderobe der Première Dame. Sogar Karl Lagerfeld schwärmt für die dreifache Mutter und siebenfache Oma.

Ihr erstes Interview gab Macron im August der Zeitschrift "Elle". Darin ging es um die ungewöhnliche Liebesgeschichte, die sie mit ihrem 25 Jahre jüngeren Mann, einem ehemaligen Schüler an ihrem Gymnasium, verbindet. "Der einzige Nachteil von Emmanuel ist sein Alter", sagte sie. Eine Bemerkung, für die sie vergangene Woche einen Humor-Preis gewann.

Christine Longin

(RP)
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