Bitte mehr fürs Geld

Nichts ist einfacher, als reflexartig über eine Preiserhöhung im Nahverkehr zu zetern. Nach dem Motto: "Wie in jedem Jahr drehen die da oben beim VRR an der Preisschraube und verleiden uns Kunden das ohnehin unliebsame Bahnfahren noch zusätzlich." Wer sich stattdessen die Fakten anschaut, wird feststellen, dass der VRR mit Augenmaß gehandelt hat. Im Durchschnitt 2,3 Prozent mehr gehen bei einem allein durch die im öffentlichen Dienst steigenden Löhne deutlich größeren Personalkostenblock in Ordnung.

Der VRR könnte sich das Gemeckere über steigende Ticketpreise aber auch ersparen, wenn der Kunde einen echten Mehrwert durch die Preiserhöhung erkennen könnte. An dafür nötigen Zukunftsprojekten mangelt es nicht. Da wäre etwa die kilometergenaue Abrechnung per Smartphone, die zwar 2017 getestet werden soll, doch bis zu deren flächendeckender Einführung es noch lange hin ist. Der VRR muss bei der Digitalisierung viel mehr aufs Tempo drücken, um potenzielle Kunden nicht an aufstrebende Start-ups wie Uber, MyTaxi und Co. zu verlieren.

(maxi)
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