Persönlich Bischof Georg Bätzing . . . steht in Limburg für den Neuanfang

Limburg hat endlich wieder einen Bischof! Nach beachtlichen zweieinhalb Jahren ohne Oberhirte - eine Zeit, die für Gläubige kaum verständlich, für die Geschichte der katholischen Kirche aber nur ein Wimpernschlag ist. Das beschauliche Bild trügt, denn es wurde wirklich Zeit für den erst 13. Bischof dieses noch jungen Bistums. Denn der zwölfte, Franz-Peter Tebartz-van Elst, hatte Limburg nicht nur ein neues und für 31 Millionen Euro sündhaft teures Bischofshaus hinterlassen, sondern der Kirche insgesamt einen nachhaltig großen Vertrauensverlust beschert. Nun also Georg Bätzing, der den beachtlichen Sprung vom Generalvikar ins höchste Weiheamt der katholischen Kirche sowie an eine Bistumsspitze schaffte.

Und der mit seinem gestrigen Amtsantritt ein hinlänglich kolportiertes Zeichen setzte, indem er das luxuriöse Bischofshaus nur als Amtssitz, nicht als Wohnsitz nutzen werde. Dass dem neuen Bischof der Neuanfang glückt, ist nicht nur eine Hoffnung, sondern fast eine Pflicht. Zu groß ist der vom Vorgänger angerichtete Scherbenhaufen. Georg Bätzing ist 55 Jahre alt, also recht jung für einen Bischof, der, sollte er bis zur üblichen Entpflichtung im Alter von 75 Jahren im Bistum verbleiben, zwei Jahrzehnte der Gestaltung hätte. Das trauen dem kräftigen Mann, der außerhalb Triers noch nicht geistlich tätig war, viele zu. Darunter wird der aus Trier stammende und in Münster wirkende Bischof Felix Genn gezählt. Seit drei Jahren sitzt er in der Bischofskongregation in Rom und hat dementsprechend einigen Einfluss auf die Neubesetzung der Bischofsstühle hierzulande. Bätzings Start jedenfalls atmet eine vitale Unruhe: Zur Amtseinführung musste der alte Petrusstab aus Trier herbeigeschafft werden, wo er in der Nero-Schau gerade ausgestellt ist; und dann wird Bätzing sein Bistum heute schon wieder für ein paar Tage verlassen: die Bischofskonferenz ruft ihn nach Fulda.

Lothar Schröder

(RP)
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