Bahn muss stärker auf Kundenwünsche achten

Dass sich der Anbieter MeinFernbus-Flixbus für seine neueste Ankündigung den Tag aussucht, an dem Bahnchef Rüdiger Grube dem Aufsichtsrat sein Konzernumbau-Programm vorstellt, ist freches Kalkül. Das Busunternehmen erklärte, in den Schienenverkehr einzusteigen. Zunächst zwar nur als Test in Österreich und Tschechien, langfristig aber auch hierzulande.

Auch wenn man die vollmundige Ankündigung bei der Deutschen Bahn wohl mit einem Achselzucken als PR-Gag abtun wird, zeigt der Vorgang einmal mehr: Der Handlungsdruck auf die Bahn steigt dank des Wettbewerbs der Straße. Und davon profitiert am Ende der Kunde, denn Grubes Qualitätsoffensive soll mehr Pünktlichkeit, Sauberkeit und Kundeninformationen bringen. Alle drei Punkte müssten bei einem fahrgastorientierten Unternehmen eigentlich schon heute selbstverständlich sein.

Damit der Bahnchef diese nun aber auch schnell umsetzen kann, muss der Bund als Eigentümer ebenfalls einen Beitrag leisten. Er sollte hinterfragen, ob eine Zwangsdividende - zumal in einer Situation, in der der Bahn ein Milliardenverlust droht - das richtige Mittel ist oder ob das Geld nicht besser für zusätzliche Qualität im Konzern bleiben sollte.

(maxi)
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