"Lasst es uns richtig machen" Video mit Erklärung der Flüchtlingskrise wird viraler Hit

Damaskus · Der Youtube-Kanal "In a Nutshell – Kurzgesagt" erklärt seit etwas mehr als zwei Jahren die Welt in kurzen Videos mit vielen Grafiken, kurzweilig und auf den Punkt. Ein Clip zur Flüchtlingskrise, ausgehend von Syrien, ist auf dem besten Weg, der bisher erfolgreichste des Kanals werden.

 So illustrieren die Designer von "In a Nutshell — Kurzgesagt" die Flüchtlingskrise in ihrem Video.

So illustrieren die Designer von "In a Nutshell — Kurzgesagt" die Flüchtlingskrise in ihrem Video.

Foto: In a Nutshell — Kurzgesagt

Der Youtube-Kanal "In a Nutshell — Kurzgesagt" erklärt seit etwas mehr als zwei Jahren die Welt in kurzen Videos mit vielen Grafiken, kurzweilig und auf den Punkt. Ein Clip zur Flüchtlingskrise, ausgehend von Syrien, ist auf dem besten Weg, der bisher erfolgreichste des Kanals werden.

Erst vor drei Tagen haben die Macher von "In a Nutshell — Kurzgesagt" das Video "The European Refugee Crisis and Syria Explained" ("Die europäische Flüchtlingskrise und Syrien erklärt") hochgeladen, doch es schickt sich mit seinen mehr als 1,6 Millionen Aufrufen bereits an, das beliebteste des Youtube-Kanals zu werden.

Der englische Sprecher (das Video hat einen deutschen Untertitel) erklärt in dem etwas mehr als sechs Minuten langen Video, wie es im Sommer 2015 zu dieser Krise kommen konnte — angefangen bei der Regierung in Syrien mit der al-Assad-Familie über den Arabischen Frühling bis zur Lage in den Flüchtlingslagern im Nahen Osten sowie der daraus resultierenden Flucht nach Europa.

Es zeigt auch, dass die 800.000 Flüchtlinge, die Deutschland im Jahr 2015 aufnehmen will, deutlich mehr sind als alle Flüchtlinge, die die EU im Jahr 2014 insgesamt aufgenommen hat (626.000).

Ebenfalls Thema in dem Video sind die Spenden der Bürger, der Tod des gestrandeten Jungen Aylan sowie die Ängste der Europäer. Mit Beispielen entkräften die Macher des Videos jedoch die Sorgen — etwa mit den Hinweisen, dass Flüchtlinge, die zu Einwanderern werden, seltener dazu neigen Verbrechen zu begehen als die einheimische Bevölkerung.

"Wenn ihnen erlaubt wird zu arbeiten, neigen sie eher dazu, Unternehmen zu gründen und sich auf schnellstem Wege in die Arbeiterschaft zu integrieren, wodurch die mehr ins soziale System einzahlen als sie davon beziehen", heißt es weiter.

"Wie soll man sich an uns erinnern?"

Das Flüchtlins-Video endet mit einem Appell: "Wir schreiben gerade Geschichte. Doch wie soll man sich an uns erinnern? Als fremdenfeindliche, reiche Feiglinge, die sich hinter Zäunen verstecken? (...) Lasst es uns richtig machen und unser Bestmögliches versuchen."

Seit Juli 2013 laden die Macher des Kanals, ein von den Designern Philipp Dettmer und Stephan Rether gegründetes Studio aus München, immer wieder Videos hoch, in denen sie die Welt erklären — etwa den Urknall, das Immunsystem und was eigentlich Leben ist. Das bisher am meisten angesehene Video ist "The Fermi Paradox", das sich mit der Frage beschäftigt, wo eigentlich die ganzen Außerirdischen sein sollen (mehr als 2,4 Millionen Klicks seit Mai).

Es ist durchaus wahrscheinlich, dass das Video zur Flüchtlingskrise, das in drei Tagen bereits mehr als 1,6 Millionen Mal angesehen wurde, zum erfolgreichsten Video von "In a Nutshell" werden wird.

(spol)
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